[rohrpost] MITTEILUNG: Wirtschaftsförderung anstelle der Netzkultur

Martin Wassermair wassermair@t0.or.at
Thu, 06 Dec 2001 08:01:30 +0100


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| MITTEILUNG
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| konsortium.Netz.kultur
| http://www.netzkultur.at/
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| 6.12.2001
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| Start Up 2000?
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| Kunstbericht 2000 belegt Wirtschaftsförderung anstelle einer
| Weiterentwicklung der Netzkultur
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Der nunmehr vorliegende Kunstbericht 2000 ist aus Perspektive der
österreichischen Initiativen der Netzkultur ein weiterer Nachweis dafür,
dass Kunststaatssekretär Franz Morak den Schwerpunkt Neue Medien schon
in seinem ersten Amtsjahr ausgesetzt hat.

Besonders auffallend ist dabei, dass die renommierte Wiener
Internet-Kulturplattform Public Netbase t0 im Kunstbericht ganz einfach
nicht genannt wird. Damit soll ganz offensichtlich die Kürzung der
Basisförderung im Jahr 2000 von 58% verschleiert werden (1999: 2,3 Mio;
2000: 1 Mio).

Dass auch die Förderung der Kultur-Netzknoten mur.at (Graz), servus.at
(Linz) und subnet (Salzburg) für 2001 bereits im Kunstbericht 2000
ausgewiesen wurde, lässt darauf schließen, dass deren Förderung für 2001
aus dem Budget 2000 bestritten wurde. "Staatssekretär Morak hat Public
Netbase 2000 viel Geld weggenommen und an andere ausgeschüttet", erklärt
Peter Riegersperger als Sprecher des konsortium.Netz.kultur.

Die frei gewordenen Mittel kamen allerdings nicht der notwendigen
Weiterentwicklung der partizipativen Netzkultur zugute, sondern flossen
vor allem in Kanäle der österreichischen Wirtschaft. So zählt das
Salzburger Forschungs- und Entwicklungszentrum Techno-Z mit öS 750.000,-
für den "Europrix Festival 2000" zu den größten Nutznießern der neuen
österreichischen Kunstförderungspraxis. Für die Linzer Netz-Aktivistin
und Konsortium-Sprecherin Gabi Kepplinger ein klarer Fall: "Der Europrix
ist ein Paradebeispiel der Morak'schen Doktrin der Kreativwirtschaft: Es
handelt sich in keiner Weise um eine Förderung eigenständiger
künstlerischer Produktion, sondern um staatliche Starthilfe für
Unternehmen."

Dem steht eine finanzielle Gesamtreduktion der österreichischen
Netzkultur-Initiativen in der Größenordnung von 33% gegenüber
(Basisförderung der Netzkultur-Initiativen im Vergleich: 1999:
3.364.450,-; 2000: 2.260.000,-). Damit liegt diese Reduktion deutlich
über dem allgemeinen Durchschnitt von 13%.

Offen ist überdies die Frage, was für die Netzkultur 2001 eigentlich
budgetiert ist, nachdem die Finanzmittel dafür dem Budget 2000 entnommen
wurden. Diese Unklarheit lässt auch für 2002 nichts Gutes erwarten.

Alles in allem sind mit dem Kunstbericht 2000 die schlimmsten
Befürchtungen sogar noch übertroffen worden. Denn offensichtlich
verfolgt Kunststaatssekretär Morak nicht das Ziel einer Sicherung von
Rahmenbedingungen für Neue Medien im Kulturbereich, sondern deren
gezielten Rückbau.


Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung: 0676/3094986.

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| konsortium.Netz.kultur
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| med-user.net (Dornbirn)
| http://med-user.net/
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| mur.at (Graz)
| http://www.mur.at/
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| Public Netbase t0 (Wien)
| http://www.t0.or.at/
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| Public Voice Lab (Wien)
| http://www.pvl.at/
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| servus.at (Linz)
| http://www.servus.at/
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| subnet (Salzburg)
| http://www.subnet.at/
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| contact@konsortium.at
| http://www.netzkultur.at/
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