[rohrpost] (no subject)
Florian Cramer
cantsin@zedat.fu-berlin.de
Wed, 12 Sep 2001 16:19:42 +0200
Am Wed, 12.Sep.2001 um 15:47:35 +0200 schrieb nina corda:
> was stellst du dir denn vor? gegenmassnahmen ala amerika waren zb der
> vietnam krieg, der golfkrieg etc. in letzter zeit eher sowas wie
> bombardements von laendern wie lybien, sudan und afghanistan...
Seitdem die Bush-Administration regiert, hat sich die USA allerdings von
der internationalen Diplomatie und Politik, vor allem an Krisenherden,
zurückgezogen und glaubt offenbar (wie auch Clinton zu Beginn seiner
ersten Amtszeit), sich auf Innenpolitik konzentrieren zu können. Diese
passive Haltung hat nicht zuletzt den neuen Terror in Israel und die
Attacken der UCK auf Mazedonien möglich gemacht.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Angreifer von gestern die
momentane politische Schwäche der USA eiskalt einkalkuliert hätten.
> w son of a bush und seine strippenzieher sind nicht zimperlich.
Davon sehe ich bislang nichts, im Gegenteil: Einen seinem Amt sichtlich
nicht gewachsenen Bush gestern auf CNN, stotternd, verängstigt und
unfähig zum Krisenmanagement oder auch nur zur medialen Simulation von
Führungsqualität. Kein Wunder, daß man ihn jetzt im Regierungsbunker
versteckt.
> ich habe kein intresse an krieg, auch nicht an durchgedrehten
> terroristen....
Man muß erst einmal abwarten, wer hinter dem Anschlag steckt, und ob es
einen politischen Hintergrund gibt, in den andere Länder und Regierungen
verwickelt sind. Sollte das der Fall sein, haben die USA aus meiner
Sicht jedes Recht auf Selbstverteidigung. Was da gestern geschehen ist,
war kein Terroranschlag mehr, sondern eine Kriegsattacke. Keine
Gesellschaft, erst recht keine demokratische, die durch Offenheit
verwundbar wird, muß und darf sich so etwas gefallen lassen.
Florian
--
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