[rohrpost] opening: Bkademie ! 

microprozessor.org p@auto-cue.org
Wed, 23 Oct 2002 16:19:18 +0200


Wellcome to Bkademie !

opening:
Spaziergang fuer ParkstudentInnen
Fr. 25.10.02 15h treffen, kunsthochschule kassel, hinter der mensa

weitere veranstaltungen entnehmen Sie bitte der site:
http://www.bkademie.de  (permanently under construction)

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Die B-Seite einer Schallplatte hat sich waehrend des
Anwachsens der DJ-Szene als eine Moeglichkeit zur
Veroeffentlichung nicht-konventioneller Musikstuecke
mit experimentellem Charakter herausgestellt; nicht
selten wird sie als der eigentlich wichtige und
interessante Teil von einer Platte angesehen (wie die
informelle Cafepause).

Die Form der Bkademie ist in ihrer Repraesentabilitaet
das open/public (copyright freie) Label einer zu
abstrahierenden Bildungsinstitution, deren Inhalt sich im
jeweils zeitlichen, raeumlichen und aesthetischen Kontext
und den anwesenden Personen ergibt (open space-struktur).
Flexible Struktur vs. Sachzwang der menschlichen
Flexibilitaet.

Auf mixed Themenfeldern zwischen den Bereichen
Kultur/Kunst, Politik, Oekonomie und Technik. Diverse
Veranstaltungen der Wissensvermittlung von Seminar, Workshop ueber 
Vortraege, Video-shows, etc. werden und wurden bereits durchgefuehrt. Diese 
werden medial
festgehalten, um sich spaeter deren Inhalten in
unterschiedlichen Weisen naehern zu koennen,
sie zu archivieren und zu re-mixen in "real-maps"
(m.schmidt/s.stegner) und "association-blaster" (doem.org) und 
unprofessional think-tanks.

Die diverse Struktur macht Zwangswiederholungen deutlich,
die durch ihre Inkenntnisnahme teilweise dekonstruiert und
detournementiert werden koennen, was wiederum zu
Veraenderungen in ihrer Struktur fuehrt.
Statt sich in und an den etablierten Bildungsinstitutionen
und den darin bestaendig reproduzierten Hierarchien abzuarbeiten,
macht die B sich weitgehend unabhaengig. Sie ist einer der
zahllosen Versuche, eine andere Art von formaler und inhaltlicher
Wissens- und Informationsvermittlung entgegenzusetzen, die sich
experimentell zu den gegebenen Veranstaltungsrahmen verhaelt.

Es gibt keine Studierenden, ProfessorInnen etc. sondern nur
TeilnehmerInnen/-geberInnen/Austauschende und (Des)Interessierte.
Die administrativen Moeglichkeiten koennen von allen Teilen
genutzt werden, was nicht nur zu einer Minimierung im Aufwand
fuehrt, sondern auch bestaendig ueberdacht und von allen mitgestaltet
werden kann.
Die Themenfelder der Bkademie untersuchen diese Praxis der
B-Seite ("unprofessionell").
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Die B spielt an den Grenzen zwischen und mit den
unterschiedlichen Strukturen von bereits bestehenden,
alternativen und nicht-alternativen Ansaetzen der
Medialitaet von Wissen und Information und besonders
im kuenstlerischen und kunstvermittlerischen Kontext
des Ausstellungswesens.

In erster Linie ist die Bkademie weder an der Produktion
noch an der Reproduktion im besonderen interessiert,
sondern an der diskursiven Auseinandersetzung ueber
herrschende Verhaeltnisse und taktischen Utopien.

Kunstbezug:
Im kuenstlerischen Bereich bewegt sich die Bkademie
zwischen den von Informationskunst und Projektart
gewaehlten Formen und entwickelt staendig neue,
ohne sich am buergerlichen Begriff der Autonomie
der Kunst oder an der Entwicklung neuer Begriffsdefinitionen,
von dem was oder wie Kunst sei, abzuarbeiten. Eher
waere die Frage danach, unter welchen Umstaenden so
etwas wie ein Kunstbegriff eine Rolle spielt und welche
Aufgaben dieser Begriff im bestehenden System uebernimmt.

Aesthetik: Aesthetisch konzentriert sich die Bkademie
auf eine andere Art der sinnlichen Wahrnehmung, die nur
sekundaer mit den 5 Sinnen zu tun hat, und primaer sich
an Wahrnehmungsstrukturen orientiert, die sich aus
Sozialisation, gesellschaftlichen und oekonomischen
Verhaeltnissen sowie Psychophantasmagorien ergeben.
Im besonderen handelt es sich bei den Inhalten um einen
wissenschaftlichen Ansatz, bei dem davon ausgegangen
wird, dass Inhalte und Formen sich immer gegenseitig
konstituieren (Das Medium ist (nicht) die Message).
Die Bkademie macht sich deshalb auch selbst zum
Thema und nimmt dabei Informationsmaterialien zum
Ausgang. Anderer Inhalt ist zb. die kritische Hinterfragung
des in "normalen" Bildungsinstitutionen vermittelten
Herrschaftswissens oder der ideologisch gerasterten
Raeumlichkeiten, in denen die Bkademie statt-findet.

Die gegenseitige kritische Beobachtung und Beurteilung
sogenannter subversiver oder sozialer sowie
kuenstlerischer Ansaetze in bezug auf deren Weg zu
angeblicher Interaktion und Partizipation und deren
Begriffsdefinitionen soll helfen, die sozialen Brueche
und Klassenverhaeltnisse in Gesellschaft und Individuum
zu untersuchen.

Formatierungen:

Susanne Meyer

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http://www.bkademie.de