[rohrpost] Medosch:"Freie Netze"

Krystian Woznicki kw at berlinergazette.de
Mon Nov 10 07:12:29 CET 2003


Armin Medosch
Freie Netze
Geschichte, Politik und Kultur offener WLAN-Netz

Verlag Heinz Heise
240 Seiten, Broschur
16,- EUR (D) / 16,50 EUR (A) / 28 sFr
ISBN 3-936931-10-0

In London, New York oder San Francisco, aber auch in Berlin, Wien oder 
Zürich blühen drahtlose freie Bürgernetze auf. Die Wavelan-Technik zur 
Übertragung von Daten per Funk ermöglicht es, eigene Netze aufzubauen, in 
denen zu vergleichsweise geringen Kosten große Bandbreiten genutzt werden 
können. Die internationale Free-Network-Bewegung entstand, als die New 
Economy gerade in die Krise rutschte. Die Nachbarschaftsnetze auf 
WLAN-Basis bieten sich als Alternative zum kommerziellen Providermodell an. 
Anstatt die Nutzerinnen in die Rolle von Konsumenten zu zwängen, werden sie 
in diesen Netzen als gleichberechtigte Partner behandelt, als Anbieter von 
Information ebenso wie als Nutzer. Mittels des PicoPeering-Abkommens zu 
freien Datentransit wird der Datenaustausch zwischen den einzelnen 
unabhängigen Funknetzknoten geregelt.

Allein in Großbritannien gibt es bereits über 3000 frei nutzbarer Hotspots, 
die von Netzwerkenthusiasten zum Wohle der Allgemeinheit bereitgestellt 
werden, und die weit bessere Bandbreiten als die UMTS-Netze bieten, was 
z.B. auch die Übertragung von Audio und Video mittels Laptop ermöglicht. 
Das rasche Wachstum der freien Bürgernetze hat manche ermutigt, bereits 
übereilt das Ende der Telekommunikationsindustrie zu prophezeien. Armin 
Medosch beschreibt die Entwicklung der Szene aus einer Nahperspektive: 
Woher stammt die Motivation, was wurde bisher geleistet, was sind die 
Ziele? Das Buch verfolgte den Aufbau freier drahtloser Netze in den 
Großstädten, auf dem Land und in Entwicklungsregionen. Medienpolitische 
Implikationen im Bereich der Regulierung des elektromagnetischen Spektrums, 
historische Vorläufer und Parellelen (Bürgernetze, Mailboxen), freie 
Software und freie Hardware kommen dabei ebenso zur Sprache wie die 
Auswirkungen auf die Medienfreiheit und die Freiheit der Kommunikation.

Über den Autor:

Armin Medosch
Studium Germanistik, Philosophie und Theaterregie; ab 1985 freischaffender 
Autor und Künstler; 1996 Mitbegründer und Redakteur des Online Magazins 
Telepolis, bis Mitte 2002, seit 1997 Wohnsitz London, freischaffender 
Autor, Kurator Neue Medien und Künstler; Online-Projekt "Kingdom of 
Piracy"; Buchbeitrag "Demonstrieren in der virtuellen Republik", 
Bundeszentrale für politische Bildung; Herausgeber  "Netzpiraten", 
gemeinsam mit Janko Röttgers.

http://www.heise.de/tp/deutsch/html/buch_11.html