[rohrpost] FLEISCH im Café Moskau: Alexandra Hopf: "..., der die Tugend zum Schafott führt." Eröffnung Freitag, 10.10.03 20:00
fleisch
fleisch at fleischzeigt.de
Mit Okt 8 03:54:37 CEST 2003
FLEISCH zeigt ALEXANDRA HOPF
TITEL "Der Geist ist ein Sophist, der die Tugend zum Schafott führt."
ERÖFFNUNG Freitag, 10.10.2003 20:00 Uhr
DAUER 11.10. - 10.11.2003
0-24h
ORT FLEISCH
KARL-MARX-ALLE 34 (CAFÉ MOSKAU)
D-10178 BERLIN-MITTE
INFO/KONTAKT: WWW.FLEISCHZEIGT.DE
0160 2956151- CHUGHTAI chughtai at web.de
0170 6966461- MATYSIK reiner at schnellebrueter.de
Alexandra Hopf zeigt in ihrer Ausstellung "Der Geist ist..." großformatige Zeichnungen.
Die Arbeiten stellen ein Ausschnitt ihrer Auseinandersetzung mit den Ereignissen und
Umbrüchen der sechziger- und siebziger Jahre dar.
Dabei dienten fotografische Abbildungen aus unterschiedlichsten Publikationen dieser Dekaden
als Vorlage.
Fündig wurde sie u.a. in Nachrichten- und Modemagazinen, einem Handarbeitsbuch für Hippies
und Rolf Dieter Brinkmanns Buch "ACID".
Mit Akribie werden diese Bilder um ein vielfaches vergrößert zeichnerisch wiedergegeben, und die
dargestellten Szenen und Situationen erlangen über diesen Umweg die Präsenz und Unmittelbarkeit,
die zuletzt wohl vormoderne Historienmalerei zu beanspruchen suchte.
Personen werden noch einmal an die Öffentlichkeit gezerrt, deren einstige Popularität in merkwürdigem
Kontrast zu ihrer heutigen Bekanntheit steht. Dem Namen nach für viele noch mit jener Zeit in Beziehung
stehend, sind die durch diese Personen, es sind zumeist Frauen, repräsentierten Ereignisketten schon
viel weniger geläufig, selbst wenn deren Ausläufer noch bis in die unmittelbare Gegenwart reichen.
Dabei tritt ein Effekt ein, der sich bei der Betrachtung einer viel weiter zurückliegenden
Historienmalerei einstellen mag: Im Betrachter regt sich die Ahnung von der Wichtigkeit und
Verbindlichkeit des Dargestellten für damalige Zeitgenossen und womöglich noch deren unmittelbare
Nachfolger. Die heutige Wahrnehmung jener Inhalte erschöpft sich jedoch in einer
faktisch/formalistischen Zurkenntnisnahme ikonologischer Elemente, vergleichbar mit dem flüchtigen
Durchblättern von Modemagazinen in einem Warteraum.
Wenn Fotografie massenmedial kommuniziert, ob in Reportage, Werbung oder Dokumentation,
nicht allein Bilder ihrer Zeit liefert, sondern zugleich diese Zeit in und damit unter diese Bilder
zwingt, dann ereignet sich etwas historisches grundsätzlich Neues:
Das in der Fotografie festgehaltene Ereignis, selbst die Behauptung eines privaten Moments verweist
auf eine Wirklichkeit, in der Vielfalt nur noch als massenhaftes Aufscheinen gleichförmiger
Erfahrungen verstanden werden kann.
Diese Bildwelten verursachen Sturzfluten ihnen nacheifernder Bilder, sei es als kopierte
Nachbildung im selben Medium, sei es als lebendiger Nachvollzug, wenn das Anbequemen einer
Haltung sich ähnlichen Umständen und Überlegungen verdankt wie die Wahl einer Jacke oder Hose.
Lebenslauf Alexandra Hopf
Ausstellungen und Projekte:
1998 Gründung des Ausstellungsprojekts HORTEN 2000
2000 Kunstverein Düsseldorf zusammen mit SITE, IT‘S THE BEGINNING OF A BEAUTIFUL FRIENDSHIP, *P
Neuer Aachener Kunstverein, Jahresgaben *GA
Schnittraum Köln, PARADIESE *GA
2001 Galerie v. Lintel und Nusser u. Praterinsel München, ILLOGICAL HELL *EA
Walcheturm Zürich, BAUANLEITUNG, *GA
Planet 22, Genf mit Armin Hartenstein *P
Kunstverein Bonn, VIDEONALE *GA
Neue Kunst Mannheim, PARADIESE
Neuer Aachener Kunstverein, EINPARKEN *EA
Museum Ludwig Koeln, FILMBAR, Videoscreening
The London Street Project, Los Angeles, CREDO, *EA
C-Level, Los Angeles, ENTHUSIAST, Videoscreening
Produzentengalerie, Hamburg, R(odin) * GA
2002 Istituto Svizzero, Rom, C‘ERA UNA VOLTA, ONCE UPON A TIME... *P
Kooperation mit Rolf Graf u. Robert Ireland.Gäste: Alexandre Bianchini, Dobrila Denegri,
Thomas Brinckmann, Soeren Grammel, Jan Dyvendak
<republic relations>, Düsseldorf, Parkhaus im Malkasten *P
2003 Wildlife, Düsseldorf *GA
WG/3ZI/K/BAR , Malkasten Düsseldorf, *GA
Förderungen und Stipendien:
2001 Kunstfonds e.V.
2002 Reise-Stipendium der Hessischen Kulturstiftung nach Los Angeles
Förderung Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW
*P für Projekte
*GA Gruppenausstellung
*EA Einzelausstellung