Re: Re: [rohrpost] aktuelle Videokunst

[dbrinkmann at espherion.de]

Schlecht geschlafen?

> eine ankündigung einer ausstellung von videokunst, die über ein medium 
> verschickt wird, das dem medium video weit, weit voraus ist: das 
> internet. da ist video bereits drin. 

Und? Alles, was technisch nicht auf dem neuesten Stand ist, ist keine
Kunst? Hat keine Daseinsberechtigung? Kann es nicht sein, dass ein
Kuenstler ganz bewusst auf Video drehen moechte? Wer darf darueber
entscheiden, was 'gut' uns was 'schlecht' ist? Du und George Bush?

> und dann, das 
> lieblings-hass-thema: der kurator mindestens so wichtig wie die 
> künstler, wenn nicht wichtiger - die künstler, wie immer, zu einem 
> block zusammengefasst, der kurator darunter (wenn nicht: darüber), 
> einzeln.

Wo soll er denn sonst stehen? Gar nicht? Oder in kleinerer Schrift?
Vielleicht in Klammern? Verschluesselt?

Wo ist Dein Problem?

> 
> was sagts uns inhaltlich? nichts. die titel von videokunstwerken (wie 
> seit je her bei kunstfilmen): willkürlich, an den haaren herbei gezogen 
> und i.d.r. vom lebensabschnittspartners des künstlers ausgedacht, in 
> ermangelung einer inhaltlichen konzeption, aus der sich ein titel des 
> films, des video-schaustücks, jenes sich-selbst-betrachtenden 
> kunstwerks, ableiten lässt.

Ich glaube, Du hast schlicht ein Problem mit Menschen, die sich
kuenstlerisch ausdruecken wollen.

In dem Zusammenhang wuerde mich interessieren, wer sich denn fuer 30
sec. willkuerlich 'unprofessionell' gefilmte Einkaufsszenen
interessieren soll (siehe http://subjektivation.de)... ist das Kunst?
Oder ist das alles andere als Kunst, Anti-Kunst, indem man unbedeutenden
Alltag unmanipuliert oeffentlich zur Schau stellt? Aber braucht das
jemand? Oder vielleicht nur Du, um Dich zu exhibitionieren? Wer
entscheidet darueber? Fragen ueber Fragen...

> 
> eine ausstellung von prototypischen nicht-ausstellungs-stücken ist 
> prototypisch für die bühne, die den nicht-beschauern zum sich-zeigen 
> gegeben wird. exhibitionismus. reiner exhibitionismus. was nichts 
> anderes bedeutet als: ausstellung.
> 
> hier beisst sich der kunstbetrieb tatsächlich in den eigenen schwanz.
>

Oder vielleicht doch nur schlecht geschlafen....

Gruesse,

Dirk

 
> 
> 
> Am 20.04.2004 um 10:19 schrieb G.Heller:
> 
> >
> > urzula-
> > Aktuelle Videokunst in der Galerie Pankow, Breitestr.8, Berlin-Pankow
> >
> >                 am 22. April 2004, um 20 Uhr
> >
> >                 Gezeigt werden Videoarbeiten von:
> >                 Cécile Dupaquier, „accumulations N° 1 à 44"
> >                 GUP-py, „nimm mich mit ins mellarium"
> >                 Dirk Herrmann, ohne Titel
> >                 Elvira Hufschmid, „Untitled # 1"
> >                 Mi Ryeon Kim, „Der Mund, der Kreislauf und Being"
> >                 Urs Gnad, „Ego-Trip"
> >                 Anne Westermeyer, Beate Garmer, „Frühjahrsputz"
> >                 Rachel Reupke, „Infrastructure"
> >
> >                 Anwesend sind:
> >                 Cécile Dupaquier, Dirk Herrmann, Urs Gnad und GUP-py
> >
> >                 Kuratiert von gab. heller
> >
> >
> >
> >                 Bezirksamt Pankow – Fachbereich Kultur – Galerie Pankow
> >                 Leitung: Annette Tietz
> >                 Breitestraße 8, 13187 Berlin, Tel./Fax 030 / 47537925
> >                 www.kulturamt-pankow.de, info at kulturamt-pankow.de
> >
> >                 Öffnungszeiten: Di - Sa 15 - 20 Uhr
> >                 Eintritt frei!Verkehrsverbindung: U- und S-Bahn Pankow,
> >                 Bus 107, 155, 255, 227, Tram 50, 52, 53
> >
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