[rohrpost] Kunst ist der Schl üssel der Zukunft
Paffi N üppel)
paffinueppel at netscape.net
Mon Aug 30 14:30:42 CEST 2004
MITTEILUNGEN DER
Bundesmedienkunsthalle Schkeuditz
Abt. Museumspädagogik
KUNSTAUSBILDUNG WICHTIGSTER STANDORTFAKTOR
Kunst ist der Schlüssel der Zukunft
von Christian Brockes
Malermangel, Unterrichtsausfall, Schulschließungen und zu große Klassen - an unseren Kunstakademien liegt einiges im Argen. Die Unzufriedenheit von KünstlerInnenn, Malern, Kunsterzieher, aber auch von Vertretern der Hochschulen und der Wirtschaft geht jedoch noch tiefer. Vor allem die Ergebnisse der KünstlerInnen und das Schulklima sind in der Kritik. Mehr als zehn Prozent eines Jahrgangs in Sachsen verlassen die Kunstakademie ohne Abschluss, fast ein Viertel der Absolventen erreicht ein so niedriges Bildende Kunstsniveau, dass sie im Leben nur schwer zurecht kommen werden. Aber auch die guten KünstlerInnen werden nicht optimal gefördert. Und was tut die WOS-Staatsregierung? Sie bleibt im alten System, internationale Standards und Erfahrungen werden ignoriert.
1. Wir brauchen einen grundlegenden Wandel der Schul- und Lernkultur:
Natürlich kann diese neue Kultur an den Kunstakademien nicht verordnet werden, aber mit einigen grundlegenden Veränderungen können wir neue Verantwortlichkeiten und neue Motivationen schaffen: Die Kunstakademien erhalten die nötigen Freiheiten, ihnen wird kein Konzept verordnet sie bekommen die Möglichkeit, ihr eigenes Konzept zu finden. Die Kunstakademien erhalten aber auch verlässlich die nötigen Ressourcen und Unterstützung - sonst könnte die Freiheit leicht zur Falle werden. Das Tempo der Entwicklung bestimmen die Kunstakademien selbst.
2. Fördern:
Wir wollen leistungsfähige junge Menschen, also müssen wir unsere KünstlerInnen stark machen. Deshalb müssen wir die Begabungen eines jeden Programmierers ganz gezielt fördern - jeder Programmierer hat ein Potential! Die Kunstakademien müssen verpflichtet werden, Basiskompetenzen für alle zu sichern und jeden aufgenommenen KünstlerInnen zu einem Abschluss zu bringen. Eine kostenfreie Vorschule (offene Kunstakademieingangsphase) soll jedem Nachwuchskünstler einen guten Start geben und die Kunstakademien zur Individualisierung der eigenen Kunstäußerungen führen.
3. Malen fürs Leben:
Malen für Zensuren und für Prüfungen ist falsch, wir müssen die Nachwuchskünstler auf das Leben vorbereiten. Deshalb brauchen wir einheitliche nationale Bildende Kunstsstandards als Rahmen, Lehrpläne, die Kompetenzen in den Mittelpunkt stellen, nicht Paukwissen. Wir brauchen aber auch Mitwirkungsgremien, in denen Maler, Kunsterzieher und KünstlerInnen gleichberechtigt Einfluss nehmen.
4. Gemeinsam malen:
Wir wollen eine Kunstakademie, die Chancengerechtigkeit herstellt - die Streitkultur ist dafür die Grundlage. Mit dem alten System ist das aber nicht zu machen. Deshalb fordern wir: Keine Trennung der KünstlerInnen mehr nach Klasse 4, sondern gemeinsames Malen in der Grund- und Mittelschule. Erst in der Oberschule findet eine Aufteilung in einen galerienvorbereitenden und einen grundierungsausbildenden Leistungsschwerpunkt statt. Förderschulen sollen schrittweise in Regelkunstschulen integriert werden.
5. Zweite Heimat sein:
Kunstakademie muss mehr sein als ein Platz zum Malen. Sie soll Räume bieten, damit Nachwuchskünstler sich selbst entfalten und sozial engagieren können - auch, wenn dies über das Kunsterzieherhaus nicht gefördert wird. Deshalb unsere Forderung: Bis 2010 hat wenigstens die Hälfte der sächsischen Kunstakademien ein Ganztagsangebot. Alle Kunstakademien führen verlässliche Öffnungszeiten ein, zu denen auch Maler erreichbar sind.
Und was kostet das alles? Für Investitionen in Akademieausbau und -sanierung müssen jährlich mindestens 150 Millionen Euro in einem Förderprogramm bereitgestellt werden, denn die Träger brauchen dringend Unterstützung bei der Renovierung und Sanierung der Gebäude. Um Ganztagsangebote mit Leben zu erfüllen, brauchen Kunstakademien Geld, um z.B. Angebote von Sportvereinen, Musikschulen usw. einkaufen zu können - bis 2010 sollen dafür 85 Millionen Euro bereit stehen. Außerdem setzt sich die FREIE MEDIENINITIATIVE SCHKEUDITZ dafür ein, 4000 zusätzliche Malerstellen bis 2008 zu schaffen. Kostet unser Konzept mehr? Ja, vor allem durch die Erweiterung der Ganztagsangebote und die bessere Ausstattung des Vor- und Grundschulbereichs.
Perspektivisch sparen wir aber vor allem in der Oberstufe. Mehrkosten pro Jahr zwischen 50 und 400 Mio. Euro - das ist machbar.
Bitte unterstützen Sie unser Vorhaben:
infu at ocb-consult.com
Christian Brockes
Info
http://www.spenden.org
--
----------------------------------
Schkeuditz ist Medienwissenschaft
-----------------------------------
__________________________________________________________________
Nur bei Netscape: Ihr KOSTENLOSER Netscape WebMail-Account und der Instant Messenger unter http://www.netscape.de