[rohrpost] Malmoe ueber Open Source und die Grenzen der Offenheit

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Mit Jun 30 12:19:55 CEST 2004


Florian Cramer wrote:
> Am Dienstag, 29. Juni 2004 um 22:48:20 Uhr (+0200) schrieb Matze Schmidt:

> Da ich an der WOS u.a. als Motto-Formulierer, zusammen mit Inke Arns
> als "Public Library"-Ausstellungsmacher sowie als zweifacher
> Panel-Moderator mitgewirkt habe, kriegt Du entschiedenen Widerspruch
> zumindest von mir als Nichtgrünem. Es lagen ein paar (dümmliche,
> z.T. in schlechtem Englisch verfaßte) Flugblätter der Grünen Jugend auf
> der WOS herum, neben allen möglichen anderen, damit hatte es sich aber
> auch.

Code für die Welt?

> Mir sind keinerlei personelle oder institutionelle Verbindungen zwischen
> Grünen und Berliner Netzkulturprojekten bekannt, übrigens auch keine
> WOS-Mitorganisatoren mit grüner Parteiaffiliation.

Wo ist denn da das Problem? Ich hätte nichts dagegen, wenn sich die 
Grünen mal ums Thema kümmern würden. Ich hätte auch nichts gegen die FES 
oder die Naumann Stiftung.

Das sind mal wieder diese alten Versuche Leuten die Vorurteile gegen 
eine bestimmte Gruppe haben (hier: "Die Grünen") nachzuweisen, dass 
Gruppe B mit denen unter einer Decke steht und damit auch abgelehnt 
werden muss. Das funzt nur nicht, wenn man die Prämisse nicht teilt.

Die alte Ausgrenzungsrhetorik und Freund-Feind Geschichten. Die letzten 
Spalter erheben sich aus den Gräbern und meinen ihren alten Tricks 
wieder neu in die Debatte einführen zu können. Marxisten und Debatte, da 
kommt immer diese rhetorische Figur. Vielleicht wird als nächstes der 
WOS "Biologismus" nachgewiesen, was man bei Moglen vertreten kann, der 
nämlich in der Tat als Cyberfaschist verstanden werden (Ameise und 
Haufen..) kann. Moglen: Wenn man als Fixstern im Zentrum der Galaaxis 
steht, dann relax, lass sie ein bisschen kreisen...


>>ultrakurze begruendung: die geforderte Flatrate
>>fuer den demokratischen neuer mittelstand-kommerz (stichwort
>>Online-VerwertungsGesellschaft) 
> 
> 
> Halt, bitte differenzieren. Dies war keine Forderung _der_ WOS, sondern
> eine Forderung, die _auf der_ WOS von einzelnen Teilnehmern aufgestellt
> wurde. Sie ist, wie derzeit auf der WOS-Mailingliste nachzuvollziehen,
> WOS-intern nicht unumstritten. 

Nicht ganz: Das kam von Grassmuck persönlich.

 > U.a. gehören Stefan Merten und ich zu
 > ihren entschiedenen Gegnern. Ich halte sie für in jeder Hinsicht
 > undurchdacht, unpraktikabel und unwünschenswert.

Mag sein, nur wer nicht in der Lage ist diese Forderung im Kontext des 
derzeitigen politischen Diskurses zu sehen, der sollte lieber schweigen.

Es geht um eine Alternative zu DRM. Vielleicht einfach mal "lesen".

Im übrigen darf man ja wohl mit Ökonux-Marxisten nicht übereinstimmen, 
das tut immerhin die meisten. Die sollen mal schön in ihrem Sandkasten 
mit ihren Keimförmchen spielen und uns in Ruhe lassen.

Denn: Auf die Beine gestellt haben die selsbt noch nichts, wenn das 
nicht elitär ist, von der "Neuen Gesellschaft" schwatzen und die Theorie 
zur Arbeit anderer zu entwickeln, die dann auch nur der letze Aufguss 
der alten Soße ist.


>>altspruechlerisch:) schutz der unternehmer vor dem verbaucher, 
> 
> 
> Ja, so sehe ich das auch, wenn auch aus politisch vermutlich anderer
> Perspektive.
> 

Schutz der verbraucher. Wo ist da das Problem?

> Die EFF ist aber nicht grün, sondern steht - wie auch die Free Software
> Foundation - in der politischen Tradition und in Kontinuität der
> amerikanischen Bürgerrechtsbewegungen, die man in den USA zu recht
> "liberal" nennt.
> 

Libertarian wohl eher. EFF spielte so weit ich gesehen habe auf der Wos 
keine Rolle.

Ihr manchmal hartes Reiten auf US-Ideologie macht sie für viele hier 
ungeniessbar.

Was FSF Moglen an Sprüchen abgezogen hat, war auch nicht mehr feierlich, 
aber das passiert halt, wenn Leute aus einem anderen Kulturkreis 
zusammenstossen.