[rohrpost] Michael Snow Retrospektive im Arsenal Berlin, Juni 2004
Andreas Broeckmann
abroeck at transmediale.de
Die Mai 25 11:33:27 CEST 2004
Date: Tue, 25 May 2004 09:54:52 +0200
From: <vanessa.ohlraun at dfait-maeci.gc.ca>
THIS is a universe - Retrospektive Michael Snow
3. - 30. Juni 2004 im Kino Arsenal
Im Juni 2004 prŠsentieren die Freunde der Deutschen Kinemathek erstmals in
Deutschland eine vollstŠndige Retrospektive der Filme des kanadischen
Filmemachers, bildenden KŸnstlers und Musikers Michael Snow. Gleichzeitig
werden ausgewŠhlte Videoinstallationen des KŸnstlers im Foyer und in RŠumen
des Filmhauses gezeigt. Begleitet wird die Retrospektive von zahlreichen
Veranstaltungen, u.a. einem Konzert von Michael Snow im Hamburger Bahnhof
und einer BuchprŠsentation von Snows in diesem Jahr erschienenen
KŸnstlerbuch BIOGRAPHIE in der Galerie Barbara Wien. ZusŠtzlich sind mehrere
PodiumsgesprŠche mit Michael Snow und GŠsten geplant.
Michael Snow, 1929 in Toronto geboren, gilt als einer der wichtigsten
Vertreter der Konzeptkunst und des Strukturellen Films. In seinem filmischen
Werk befasst er sich immer wieder mit der Analyse der Bedingungen von
Wahrnehmung im Film. Der Titel der Retrospektive "THIS is a universe" ist
ein Zitat aus Snows Textfilm SO IS THIS (1982), mit dem ein Spezifikum von
Snows Filmen beschrieben werden soll: Anhand einer einfachen filmischen
Figur oder Anordnung wird nahezu ein Universum an Mšglichkeiten von
Raum-Zeit-Wahrnehmungen im Film eršffnet.
In seinen Filmen arbeitet Snow hŠufig mit BrŸchen und Abweichungen von einem
Konzept oder einer Erwartungshaltung. Auch die Anspielungen auf
au§erfilmische RealitŠten (z.B. die Auseinandersetzung mit der eigenen
IdentitŠt, sei es die kanadische, die mŠnnliche oder die des KŸnstlers) und
der Humor erschweren die eindeutige Kategorisierung seiner Werke erheblich.
Mit der Retrospektive soll eine BeschŠftigung mit Snows Filmen aus heutiger
Sicht angeregt werden, die auch ihre Rezeptionsgeschichte sowie die des
Experimentalfilms generell in die Betrachtung einbezieht.
Oft wurde Michael Snow aufgefordert, seinen bekanntesten Film WAVELENGTH
(1967/68) im Videoformat oder als DVD herauszubringen, auch, um ihn in
RŠumen au§erhalb des Kinos (z.B. in Museums- und GalerierŠumen) vorfŸhren zu
kšnnen. WVLNT - WAVELENGTH FOR THOSE WHO DON'T HAVE THE TIME (2003) lautet
nach mehr als 30 Jahren Snows Antwort, mit der er die "Zerstšrung" seines
einflussreichsten Films selbst vornahm. Snow schnitt die 45 Minuten
Filmstreifen in drei Teile, legte sie Ÿbereinander und schaffte ein
eigenstŠndiges Werk sowie einen Ansto§, PrŠsentationsweisen von
Experimentalfilm unter heutigen Bedingungen neu zu (be)denken. Ein
PodiumsgesprŠch wird sich ausschlie§lich dem Entstehungskontext und der
Rezeptionsgeschichte von WAVELENGTH und WVLNT widmen. Neben Michael Snow
nehmen daran Robin Curtis (Filmwissenschaftlerin) und Ulrich Gregor
(Filmhistoriker) teil.
Hatten Snows Experimentalfilme bahnbrechenden Einfluss auf die
Filmgeschichtsschreibung der 70er und 80er Jahre, so begegnet ihm heute ein
starkes Interesse aus dem Bereich der bildenden Kunst. Snow bewegte sich
stets zwischen den Genres, aber auch zwischen den Jahrzehnten und ihren
Diskursen, zwischen den USA, Kanada und Europa. Die gemeinsame PrŠsentation
von Snows Film SO IS THIS (1982), in dem er ausschlie§lich durch projizierte
Schrift mit dem Publikum in einen Dialog Ÿber das Kino tritt, und der aus
diesem Film abgeleiteten, drei-sprachigen Video-Installation THAT/CELA/DAT
(2001) ist Anlass fŸr ein weiteres PodiumsgesprŠchs zu Produktions- und
Rezeptionsfeldern in den Bereichen Film und bildende Kunst. GesprŠchspartner
ist der Berliner KŸnstler und Filmemacher Heinz Emigholz.
Eine Ausstellung mit Zeichnungen von Emigholz und Fotografien von Snow,
sowie VorfŸhrungen der Filme beider, die im MŠrz dieses Jahres im Goethe
Institut in Toronto stattfanden, setzte ihre Werke erstmals zueinander in
Beziehung. Diese Begegnung wird in Berlin mit dem PodiumsgesprŠch
fortgefŸhrt. Auch werden einige Filme von Emigholz im Rahmen der
Snow-Retrospektive zu sehen sein. Der kanadische Filmemacher Peter Sabat
arbeitet zur Zeit an einem Video Ÿber das Goethe Institut-Projekt in
Toronto, das in diesem Rahmen auch gezeigt wird.
THIS is a universe - Retrospektive Michael Snow wurde kuratiert von Ariane
Beyn und Stefanie Schulte Strathaus.
Eine Veranstaltung der Freunde der Deutschen Kinemathek e.V.
In Kooperation mit der Galerie Barbara Wien, der Nationalgalerie im
Hamburger Bahnhof, Museum fŸr Gegenwart - Berlin und den Freunden Guter
Musik Berlin.
Mit freundlicher UnterstŸtzung des Department of Foreign Affairs and
International Trade, Kanada, der Kanadischen Botschaft in Berlin, dem
Canadian Filmmakers' Distribution Centre (CFMDC), der Museum & Location
GmbH, dem Filmmuseum Berlin, dem Goethe-Institut Toronto, der UniversitŠt
der KŸnste, Berlin.
Programm
Do 3.6., 21h
Eršffnung
BegrŸ§ung Jean FrŽdette (Kanadische Botschaft Berlin), EinfŸhrung Bart Testa
(University of Toronto), in Anwesenheit von Michael Snow
A TO Z Michael Snow Kanada 1956 7 min
TRIAGE Michael Snow, Carl Brown Soundtrack John Kamevaar 2004 30 min
Fr 4.6., 19h & Mi 16.6., 19.30h
CORPUS CALLOSUM Michael Snow 2002 92min
GesprŠch mit Michael Snow
Sa 5.6., 19h
WAVELENGTH Michael Snow 1967 45min
WVLNT (WAVELENGTH FOR THOSE WHO DON'T HAVE THE TIME) Michael Snow 2003
15min
Anschlie§end Podiumsdiskussion mit Michael Snow, Ulrich Gregor
(Filmhistoriker), Robin Curtis (Filmwissenschaftlerin), Ariane Beyn und
Stefanie Schulte Strathaus
Mo 7.6., 19.30h
ON SNOW'S WAVELENGTH: ZOOM OUT Teri Wehn-Damish 2001 56 min
Mi 9.6., 21h
TORONTO IN BERLIN Peter Sabat 2004 20 min
THE BASIS OF MAKE-UP (I) Heinz Emigholz 1974-82 21 min
SO IS THIS Michael Snow 1982 48 min
THE BASIS OF MAKE-UP (II) Heinz Emigholz 1983-2000 48 min
In Anwesenheit von Michael Snow
Fr 11.6., 19h
SHORT SHAVE Michael Snow 1965 4min
NEW YORK EYE AND EAR CONTROL Michael Snow 1964 34min
SCHENEC-TADY (III) Heinz Emigholz 1972/75 20 min
Podiumsdiskussion mit Michael Snow, Heinz Emigholz, Ariane Beyn und Stefanie
Schulte Strathaus
Sa 12.6., 19h & So 13.6., 19.30h
RAMEAU'S NEPHEW BY DIDEROT (THANX TO DENIS YOUNG) BY WILMA SCHOEN Michael
Snow 1974 270 min
Do 17.6., 19.30h
BROWNSNOW Carl Brown 1995 134 min
Sa 19.6., 19.30h & Di 22.6., 19h
A CASING SHELVED Michael Snow 1970 40 min
STANDARD TIME Michael Snow 1967 8min
TO LAVOISIER, WHO DIED IN THE REIGN OF TERROR Michael Snow 1992 53min
So 20.6., 19h & Sa 26.6, 19.30h
LA RƒGION CENTRALE Michael Snow 1970/71 195min
Mo 21.6., 21h
DRIPPING WATER Michael Snow / Joyce Wieland 1969 12min
PRESENTS Michael Snow 1981 99 min
Mi 23.6., 19.30h
PRELUDE Michael Snow 2000 6 min
PRESENTS Michael Snow 1981 99 min
Do 24.6., 21.30h
BACK AND FORTH Michael Snow 1969 50 min
ONE SECOND IN MONTRƒAL Michael Snow 1969 26 min
Fr 25.6., 19h
Filme von Richard Serra
mit EinfŸhrung
Mo 28.6., 21h
FUNNEL PIANO Michael Snow 1984
SEATED FIGURES Michael Snow 1988 42min
SEE YOU LATER (AU REVOIR) Michael Snow 1990 18min
Di 29.6., 19h
PRELUDE Michael Snow 2000 6 min
THE LIVING ROOM Michael Snow 2000 21min
SIDE SEAT PAINTINGS SLIDE SOUND FILM Michael Snow 1970 20 min
BREAKFAST (TABLE TOP DOLLY) Michael Snow 1976 15 min
Mi 30.6., 19h
SO IS THIS Michael Snow 1982 48 min
Im Anschluss PrŠsentation der Video-Installation THAT/ CELA/ DAT 2001
AusfŸhrliche Informationen entnehmen Sie bitte dem Monatsprogramm des Kinos
Arsenal oder der Website www.fdk-berlin.de.
Kartenvorbestellungen unter Tel. 269 55 100
Kino Arsenal
Filmhaus am Potsdamer Platz
Potsdamer Stra§e 2, 10785 Berlin
U-Bahn / S-Bahn Potsdamer Platz; Bus 200, 248, 348
www.fdk-berlin.de
Eintritt: 6 Euro; Mitglieder 4 Euro; Sammelkarte fŸr Mitglieder (8
Vorstellungen) 20 Euro
Weitere Veranstaltungen
Fr 4.6., 17h
BuchprŠsentation von Snows 2004 erschienenem Buch BIOGRAPHIE
in der Galerie Barbara Wien
Linienstr. 158, 10115 Berlin
www.barbarawien.de
So 6.6., 20h
Konzert
THE LOWDOWN und TREBLE IN MIND Klavierimprovisation von Michael Snow
SNOWBURD 1999 Komposition von Michael Snow fŸr The Burdocks
Partitur bearbeitet von Martin Arnold and Marc Sabat, 1999 / 2004
Stephen Clarke (Klavier), Marc Sabat (Violine), Matias de Oliveira Pinto
(Cello),Christian Vogel (Klarinette) RŸdiger Bohn (Dirigent)
im Hamburger Bahnhof, Museum fŸr Gegenwart - Berlin
Invalidenstr. 50/51, 10115 Berlin
Eintritt: 8 Euro; ermŠ§igt 5 Euro
Kartenreservierung unter Tel. 39 78 34 -11/ -12 und Tel. 615 27 02