[rohrpost] Medientheorie, jetzt im Wiki

sascha brossmann brsma at gmx.net
Die Nov 9 12:59:18 CET 2004


Am 09.11.2004 um 02:20 schrieb Florian Cramer:
> hatte mit Sascha Brossmann eine Privat-Korrespondenz über den Text 
> meiner versuchten Zusammenfassung

dazu noch eine kurze anmerkung bevor hier noch mehr leute 
verschwörungen wittern: privat-korrespondenz, weil von meiner seite aus 
(u.a. aus zeitmangel) zu fragmentarisch, zu unstrukturiert, zu 
unabgeschlossen etc. um es auf die liste zu schicken. auch lassen sich 
etwaige missverständnisse etc. mit wenigen und konkreten 
gesprächspartnern m.e. erheblich leichter beseitigen als auf 
mailinglisten, halte das manchmal für konstruktiver.

> Dabei fehlt doch genau das: eine Medienwissenschaft, die sich nicht zu 
> fein für eben solche Themen ist, und sie mit historischem, 
> analytischem und kritischem Blick anpackt, so wie es die 
> niederländische Konferenz tut, und eben nicht in Form eines 
> Dreamweaver-Kurses für künftige Agenturgraphiker.

symptomatischerweise scheinen es ja auch vielfach die ahnungslosesten 
(und die feigesten) zu sein, die das maul am weitesten aufreissen, auf 
der zunge dann inmitten des geplärrs ein weltbild kleiner als eine 
erbse. und: ja, wo käme man denn da hin... - aber erst recht nicht 
nachsehen wollen, wohin man denn käme, wenn man denn ginge. eine höchst 
unangenehme, zudem noch nahezu pathologisch gekränkte und frustrierte 
sorte mensch. <seufz>

> Daraus hat sich eine völlig eigenständige Diskussion entwickelt, die 
> meiner Auffassung nach mit der Konferenz und dem Institut gar nichts 
> mehr zu tun hat, sondern vor allem eine intellektuelle Bilanz und 
> Seelenfindung der rohrpost nach fast fünfjähriger Existenz ist, in 
> Zeiten einer allgemeinen Krisenstimmung hinsichtlich allem, was das 
> Beiwort "Medien" trägt.

ack. ich denke man kann dem auch noch ein gewisses ungenügen am 
"klassischen" akademischen schneckenhausbetrieb und den dort 
institutionalisierten diskursen hinzufügen. (...halte es aber für so 
ebenso beschränkt wie bequem und v.a. auch folgenlos, infolgedessen 
einfach nur institutionsbashing zu betreiben. erst recht wenn damit nur 
persönliche befindlichkeiten maskiert werden.) vielleicht ist das auch 
wishful thinking, aber mir scheint genügend interesse an einem wandel 
zu existieren um hier gewisse chancen zu sehen, auch allgemeinere.

mir persönlich geht es im übrigen auch weniger um eine wie auch immer 
geartete medientheorie als um zeitgenössische kultur im weiteren sinn, 
(mediatisierte) kommunikationsprozesse usw. worunter für mich genauso 
auch praktiken, werkzeuge & sonstige artefakte, infrastrukturen etc. 
fallen. das sind alles themen, die sich m.e. nur schwer trennen lassen. 
erst recht, wenn man eher von einer medien*praktischen* seite kommt.

herzlichst

sascha
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