RE: [rohrpost] Praktikum bei der Künstlergruppe e-Xplo (Berlin)

Steffen Pachali pachali at web.de
Die Nov 9 20:40:23 CET 2004


> ich finde es langsam an der zeit, dass dieses kulturzuhältertum weit 
> und breit als genau das wahrgenommen und stigmatisiert wird, was es 
> ist: eine bodenlose frechheit 

ja, es ist eine bodenlose frechheit. auch aus sicht des "arbeitgebers",
der taetigkeiten lieber bezahlen und bezahlten praktikanten zeit zum
ausprobieren geben wuerde, wenn er koennte. das kulturzuhältertum
existiert tatsaechlich.

allein die feststellung dieser frechheit reicht nicht, denn es betrifft
in vielen bereichen die arbeit von organisationen, die ohne dieses
zuhaeltertum haeufig schon vor einigen jahren zusammengebrochen waeren:
vor einigen tagen traf ich einen sehr sehr sehr gering bezahlten
(fremdfinanzierten) volontaer, der gerade einen unbezahlten praktikanten
einarbeitete.

das angesprochene ein-euro-(fuenfzig)-modell ist da kein ausweg, da es
nicht die klassische klientel der ausprobieren suchenden studenten
betrifft, sondern die nicht geringe zahl von (medien/kultur)schaffenden,
die sich bisher mit dem hangeln zwischen (oft fingierten) jobs und
arbeits/sozialamt ueber wasser-ober-kante hielten.


best gruss
spa.

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