[rohrpost] S u s e _ W e b e r : D T O - Deutsch Türkische Oper - Samstag, 7. Juli 2005 - Akademie der Künste Berlin - 19.30 und 20.30
Holger Schulze
schulze at udk-berlin.de
Die Dez 20 14:48:54 CET 2005
eine empfehlung für's neue jahr . . .
~hs
Suse Weber
D T O - Deutsch Türkische Oper
URAUFFÜHRUNG
Samstag, den 7. Januar 2006
Akademie der Künste Berlin
Hanseatenweg 10
Zwei Aufführungen:
Jeweils 19.30 und 20.30
Eintritt : 10 Euro
Mit: LEC - Ivan Seal - Suse Weber - Michael Wertmüller - Hazan Yuselir
Gefördert durch:
Akademie der Künste Berlin und Stiftung Kunstfond Bonn
Mit Unterstützung durch das
Elektroakustische Studio der Akademie der Künste Berlin
SUSE WEBER
DTO - Deutsch Türkische Oper
Ein Emblem - Ein Logo - Ein Befehl
EMBLEMATISCHE SKULPTUR
Die Deutsch Türkische Oper von Suse Weber (entstanden seit 19998),
verbindet die offenen Bühnenszenarien (Der Chor, 1999; Votzenkäfig;
2005) und Uniform-Kostüme ihres Werks (Schwarzarbeiterin, 2001;
Kulturuniformen, 2003) mit ihrem Ansatz der Rollenlibretti
(Das Double, 2001; Der Türsteher, 2002; Die Aufsicht, 2002).
In einem raum-zeitlich geordneten Emblem, einem Ritual aus sportlichen,
politischen und ethnischen Zeichensprachen kommen hier Formen
der Konditionierung von Verhaltensweisen zusammen.
Die Bühne ist Skultptur aus drei Sitztribünen. Ein Figuren-Gerätepark
aus Sprossenwand, Imbissfolklore und Dönerpuppe - errichtet aus 72
verspiegelten Europaletten, ein gleichseitiges Dreieck von 50 qm.
Die musikalische Komposition entstand gemeinsam mit vier Komponisten,
bildenden Künstlern, Sängern und Schlagzeugern für drei große
Moscheenlautsprecher, entwickelt für Sprechgesang auf große Distanz.
Das Publikum nimmt hier Platz auf drei Tribünen für je 15 Personen
und wird damit Teil des Emblems. Es sieht sich auf verspiegelten
Innenseiten in unendlichen Mustern. Mitgliedschaft und Observation.
Ein Pokal mit nationalem Überzieher trennt die beiden Publikumsmannschaften.
Die emblematische Skulptur dauert 45 Minuten.
SUSE WEBER, aufgewachsen in der DDR, lebt heute in Berlin-Kreuzberg und
gehört zu einer Generation, die 2006 jeweils 18 Jahre in beiden Teilen
Deutschlands verbracht hat.
Ihre persönlichen Erfahrungen mit Bilddoktrin, Staatsfolklore und
Emblemen, ihre Kindheitserinnerungen an den Leistungssport und
Gesangsausbildungen einerseits, prägen ihre Arbeiten.
An der UdK Berlin studierte sie bei Georg Baselitz, wandte sich aber
früh der Installation und Inszenierung von Originalmaterialien zu.
Später folgten Texte, die durch Einsatz eines Doubles entstanden, nach
dem Muster eines Protokolls.
Nach Einzelausstellungen und gemeinsamen Ausstellungen mit
Künstlerkollegen entwickelte sie ein kombinatorisches Skulpturenformat,
das verschiedene künstlerischen Ausdrucksformate wie Bausteine
aneinander bindet.