[rohrpost] kunst
Station Rose
gunafa at well.com
Mit Feb 16 14:27:45 CET 2005
>Liebe Liste, lieber Matthias,
>
>> es kommen oft die <falschen> an die reihe, darüber zu sprechen. das sind
>
>> eigtl alle ausser den künstlern selbst.
>
>na gut, dann schaffen wir also zunächst sämtliche Kunsthistorischen
>Institute defakto (und nicht nur per Bologna-Anpasssung) ab. Dann
>verbrennen wir die eine oder andere Bibliothek an den verschiedenen
>Universitäten.
nein, nein. nichts verbrennen. das kann nicht die
lösung sein. aber es ändert nichts an der
tatsache, dass ein diskurs schwierig &
unzulänglich ist, weil dieser eben letztendlich
auf der ebene der sprache stattfindet. darum
auch mein provokativer slogan <das internet
verkommt zur schreibstube>.
wenn es da eine alternative gäbe. ..
die sprache allein steht im weg, finde ich.
eine neue ebene zu finden, auf der die
bild.kunst, die musik und die sprache
zusammentreffen, und dieses eine nächste
kommunikation ergibt, die über das mühevolle
beschreiben hinausführt, wäre wichtig.
wie schwierig das ist, ist mir wie gesagt bewußt.
und wenn wir alle jobs im kulturbetrieb
abschafften, wie wäre dann all die arbeit zu
bewältigen.
herzliche grüße
Elisa
> Im Grunde können wir dann gleich bei den Kuratoren weiter
>machen. Schaffen wir diese und ihr halbseidenes, pseudoakademisches
>Geschwätz ebenfalls ab. Und dann erst die Fachblätter, in denen ruinierte
>Akademiker ihre Anti-Künstler-Pöbeleien unter dem Banner einer Kritik, die
>ja gegenwärtig nur Geschwätz ist, ab. Und dann wären da noch die
>Volkshochschulen, die mit Einführungen an der Basis operieren, Menschen
>Kunst näherzubringen versuchen. Und dann sind da die Museen, die man auch
>gleich abschaffen kann, denn dort wird ja bekanntermaßen viel Text
>produziert, der im übrigen auch Künstler und ihre Biografien verhandelt.
>Und dann, dann, dann ... Ja, so ein Schreibverbot, eine freiwillige
>Verstummung des Kunstdiskurses, das wäre schon etwas. Dann, ja, was wäre
>dann?
>
>> sprache im zusammenhang mit kunst im vergleich zu kunst zu produzieren
>meist unzufrieden bin.
>
>Man ist hier versucht, Beckmanns (nach Goethe) Redeverbot in Anschlag zu
>bringen.
>
>> weil eben weniger genau, und oft nur ein versuch.
>
>Genau. Versuchen wir's. Versuchen wir einmal, uns vorzustellen, wenn die
>Welt der Kunst die Welt der Künstler (welcher eigentlich?) ohne Kritiker,
>ohne die Dummschwätzer namens Kunsthistoriker wäre. Das wäre schön.
>Vielleicht hätte ich dann etwas Vernünftiges studiert und würde wenigstens
>nicht immer so reproduktiv sein.
>
>Herzliche Grüße
>
>Matthias Weiß, Kunsthistoriker
>
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