[rohrpost] kunst

Station Rose gunafa at well.com
Mit Feb 16 16:05:14 CET 2005


>Lieber Matthias,
>
>>  die sprache allein steht im weg, finde ich.
>
>wir müssen - so glaube ich - genau trennen: es gibt verschiedene Sprecher
>in dem Konzert (zB) Rohrpost, die aus verschiedenen Disziplinen mit ganz
unterschiedlichen Anliegen quasi "aufeinander prallen".
>Die Sprache der
>KünstlerIn umfasst hierbei einen anderen Raum und ist eine andere
>Qualität, als die des Kritikers, Kunsthistorikers etc. Aus meiner
>Perspektive kann ich nur sagen: Ich denke, dass die Vermittlerarbeit des
>Kunsthistorikers eine vermittelnde ist (diese Tautologie sei mir erlaubt).
>Er hat andere Adressaten.

das sehe ich genau so. wir kommen wir von 
verschieden seiten, oder, wie du meintest, 
prallen aufeinander.  das ist ja ok so.


>Meine Schrift ist immer aus einer Sichtweise
>falsch und belanglos und aus der anderen voller Belang und richtig.
>Verzeih mir die Gemeinplätze, aber sie ist in ihrem Horizont verhaftet.
>Ich kann mich den selbst gefundenen Idealen des Fachs annähern. Aber diese
>Ideale liegen dann zum Beispiel im kunsthistorischen Diskurs und nicht im
>medienhistorischen vice versa. Daher ist es wichtig, sich die Rolle des
>Schreibers zu imaginieren.
>
>>  eine neue ebene zu finden, auf der die
>
>Das wiederum scheint mir die Perspektive der KünstlerIn zu sein, die sich
>um eine ganz andere Rolle der Sprache in Relation zu anderen
>Ausdrucksmedien bemüht. Auch hier interpretiere ich wieder vor _meinem_
>Horizont. Ich denke, dass wir solche Differenzen immer vor Augen haben
>müssen. Hannah Arendt hat das "Wer spricht" (ie. hier wer schreibt)
>eingefordert. Das denke ich, ist extrem vonnöten. Differenz auch im Lesen,
>sollte man erweiternd hinzu fügen.

  kann man auf jeden fall so benennen.

>wobei bei <um eine ganz andere Rolle der Sprache in Relation zu anderen
Ausdrucksmedien bemüht> immer doch noch bedeutet, 
dass sie im vergleich zu den bildern in meinem 
fall immer das spröde, fremdere medium bleibt. es 
fällt mir eben wesentlich leichter, die bilder in 
bewegung zu bringen, als die worte. und das ist 
einer der gründe, warum ich oft zögere mit 
postings, weil dieser output schwerer von der 
hand geht als ein QTime zum beispiel.
>
>>  abschafften, wie wäre dann all die arbeit zu
>>  bewältigen.
>
>Hier sage ich: Es gibt im Kulturbetrieb zuviel Arbeit für zu wenige
>Menschen.

sowieso.  und von einer überabeitung sind doch 
die meisten kollegen im kulturbetrieb betroffen, 
definitiv nicht nur die künstler. ändert aber 
nichts dran, dass man seinen beruf liebt. . und 
dazu gehört auch diese art des gespräches

und eile zurück zur vorbereitung einer morgigen performance

lg

Elisa


>Dabei gibt es ganz viele Hoch- und Höchstqualifizierte, die
>keine Gelegenheit erhalten, ihre Fähigkeiten dort einzusetzen, wo sie
>gebraucht würden. Von meinen Kommilitonen kenne ich ad hoc *keine(n)*,
>die/der dort gelandet ist, wo die Wünsche wahr werden. Alles zumeist
>Umschüler mit oder ohne Dr., mit oder ohne Auszeichnung. Aus dem
>entfernteren Kreis dann ein Hauch von Leuten, die an Uni oder Museum
>gelandet sind. Aber viel zu wenige. Wer sagt, dass sei ja schon immer so
>gewesen, stimmt: Aber warum sollte sich nicht irgendwann einmal etwas
>ändern?
>
>Das geht nur, wenn man Verantwortung übernimmt. Mitbauen daran, dass das
>anders wird. Ich für meinen Teil halte das konkrete Mitarbeiten in
>politischen Gremien, einer NGO oder in einer Partei immer noch für den
>praktischsten Zugang zur Politik, um mal einen Bogen zur Ausgangsdebatte
>von heute Vormittag zu schlagen. Und dazu benötigt man eigentlich keine
>besondere Auszeichnung. Man muss sich halt nur engagieren.
>
>Liebe Grüße
>
>Matthias
>--
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