[rohrpost] Re: Kunst
Joan Scherning Lund
mslund at zedat.fu-berlin.de
Son Feb 20 21:40:22 CET 2005
Wenn ich in der Rohrpost schaue, bin ich immerzu darueber erstaunt, wie hoch
theoretisch es hier vor sich geht - und bin dann aber nach kurzer Zeit stets
völlig überfordert von der Übermenge an kritischen Haltungen, katgorisierungen,
Sub-ebene, gut-gemeinte Gegenreden. Die Encyklopädie des Wissensch seint
ständig vom Neuen aufgenommen und wiedergegeben zu werden. Dass man sich
uneinig sind, scheint eher eine rhetorische Haltung zu sein, die theoretisch
durch marxistische, dekonstruktivistische, luhmansche Ansätzen unterstützt
wird.
Es zeigt natürlich auch das Können derKunst: letztendlich ist sie ein Kind der
Textkritik (Ginzburg: Philologie) und als Nischenphänomen geboren, dass immer
in Beziehung zur herrschenden Meinung, wenn auch in Opposition und als
Vorreiter. Heute darf sie quasi als letzte dann in der Unterhaltung ihr
Erfüllung finden;-)
Wenn Kunst sich weiterentwickeln soll - wenn sie überhaupt kan -, dann dadurch,
dass sie sich mit ihren eigenen Metastrukturen auseinandersetzt,
dazu aber benötigt sie Interpretationen, die nicht von der (text-)Kritik
ausgehet: das selbe gilt für Politik etc. Dazu aber müssten die User das
Metafeld der Kritik verlassen. Da Kunst auch immer eine theoretische Diskurs
gewesen ist, stell sich die Frage: was ist das besondere an Medientheorie ?
muss man dann bei C.S. Peirce landen - obwohl die erstausgabe nicht nach 2000
erschienen ist ?
mfg.
johanna lund