[rohrpost] Re: Kunst (fwd)

Joan Scherning Lund mslund at zedat.fu-berlin.de
Son Feb 20 21:37:36 CET 2005




---------- Forwarded message ----------
Date: Sun, 20 Feb 2005 21:32:27 +0100
From: Joan Scherning Lund <mslund at zedat.fu-berlin.de>
To: rohrpost at mikrolisten.de
Subject: Re: Kunst

Wenn ich in der Rohrpost schaue, bin ich immerzu darueber erstaunt, wie hoch 
theoretisch es hier vor sich geht - und bin dann aber nach kurzer Zeit stets 
völlig überfordert von der Übermenge an kritischen Haltungen, katgorisierungen, 
Sub-ebene, gut-gemeinte Gegenreden. Die Encyklopädie des Wissensch seint 
ständig vom Neuen aufgenommen und wiedergegeben zu werden. Dass man sich 
uneinig sind, scheint eher eine rhetorische Haltung zu sein, die theoretisch 
durch marxistische, dekonstruktivistische, luhmansche Ansätzen unterstützt 
wird.
Es zeigt natürlich auch das Können derKunst: letztendlich ist sie ein Kind der 
Textkritik (Ginzburg: Philologie) und als Nischenphänomen geboren, dass immer 
in Beziehung zur herrschenden Meinung, wenn auch in Opposition und als 
Vorreiter. Heute darf sie quasi als letzte dann in der Unterhaltung ihr 
Erfüllung finden;-)
Wenn Kunst sich weiterentwickeln soll - wenn sie überhaupt kan -, dann dadurch, 
dass sie sich mit ihren eigenen Metastrukturen auseinandersetzt,
   dazu aber benötigt sie Interpretationen, die nicht von der (text-)Kritik 
ausgehet: das selbe gilt für Politik etc. Dazu aber müssten die User das 
Metafeld der Kritik verlassen. Da Kunst auch immer eine theoretische Diskurs 
gewesen ist, stell sich die Frage: was ist das besondere an Medientheorie ? 
muss man dann bei C.S. Peirce landen - obwohl die erstausgabe nicht nach 2000 
erschienen ist ?
mfg.
johanna lund