[rohrpost] DiaProjekt Café EUROPA - 3.Edition Eröffnung Fr 20.5.05 ab 21.30
Dirk Holzberg
dirkk at khm.de
Mit Mai 18 22:11:43 CEST 2005
Café Kawiarnia EUROPA - Teil II
mehrteilige Diaprojektion im Stadtraum
Edition 3:
(SCHMALE WALDSTÜCKE SÄUMEN DIE STRASSEN) *
77 Arbeiten von 19 Künstlern
Eröffnung:
FREITAG, 20. 5. 2005
21.30 Uhr
Ladenfront im Gebäude der Stasi-Unterlagen-Behörde am
Alexanderplatz (Otto-Braun Str. 70/72)
sichtbar bis 22.6. täglich 21:30 - 3:30
bis Ende Oktober folgen weitere Editionen, für die Projektvorschläge
eingereicht werden können und die SommerBespielung aus verschiedenen
Editionen
Sibylle Hofter - Büro Georg S. Schwimmer in Zusammenarbeit mit der BStU
- StasiUnterlagenBehörde
19 Künstler aus 9 Ländern:
Beatrice Bolletta - Mimmo Catania - Katrin Eißing - Ginevra Godin -
Anke Goehring - Romana Hagyo - Dirk Holzberg - Carolina Hellsgard -
Laszlo Kerekes - Patricia Reed - Otmar Sattel - Karola Schlegelmilch -
Susanne Schüle - Laurel Shute - Mariusz Soltysik – Susanne Stövhase -
Theo Thiesmeier Dagmar Uhde - Rodrigo Zamora
*Titel geht auf die Arbeit von Susanne Stövhase zurück
Gefördert mit Mitteln der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung
und Kultur, Referat Stipendien und Projektförderung
vielen Dank an green.congress/Berlin
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Büro Georg S. Schwimmer / Sibylle Hofter www.hofter.de 030 - 257 00
547 ---- 0170 - 90 24 898
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Café Kawiarnia EUROPA - Teil II
schmale waldstücke säumen die straßen
Edition 3 zeigt 77 für diesen Ort konzipierte Entwürfe von 19 Künstlern
aus 9 Ländern.
Die Edition 3 ist Teil des polnisch - deutschen Dia-Projekts Café
Kawiarnia EUROPA, das mit zwei Editionen Anfang des Jahres in Lodz auf
der Fensterfläche im leerstehenden Beton-Gebäude des ehemaligen
Restaurant Café Europa begann.
Den 17 von der Galeria Wschodnia Lodz (Adam Klimczak) und dem Büro
Georg S. Schwimmer (Sibylle Hofter) ausgewählten Künstlern folgte die
zweite Lodzer Edition mit freien Einsendungen von Lodzer Bürgern, die
in erstaunlicher Weise ihre Stadt portraitierten.
In ähnlicher Zusammenstellung der Künstler setzte sich das Projekt seit
April mit der ersten Edition in Berlin an zwei Orten parallel fort. Die
Ergebnisse der öffentlichen Ausschreibung fließen seit Edition 2 Das
Auge des Ich ein.
Wir laden alle Interessierten ein, uns für die kommenden
Editionen Vorschläge zu schicken! und diese Mail zu dem Zweck
weiterzuleiten!
Beteiligte vorhergegangener Editionen:
Monika Brandmeier - Terry Buchholz - Sven Eggers - Katrin Eißing -
Jerzy Grzegorski - Christine Herdin - Sibylle Hofter - Adam Klimczak -
Kathrin Kur - Betina Kuntzsch - Iza Lejk - Paulina Maskulak - Tomasz
Matuszak - Annette Munk - Markus Mussinghoff - Lukasz Ogórek -
Christoph Rauch - Patricia Reed - Jozef Robakowski - Joerg Schlinke -
William Seeto - Mariusz Soltysik – Theo Thiesmeier
Edition 2: DAS AUGE DES ICH
Diese Edition sammelt unterschiedliche künstlerische Ansätze zum Thema
Stasi im direkten und im weiteren Sinne, denn die Ladenfront, in die
wir projizieren, befindet sich im Gebäude der Stasi-Unterlagen-Behörde.
Ein weiteres Band zwischen den Arbeiten der Künstler scheint die Frage
nach der Fiktionalität der Beobachtungsergebnisse von Stasi und
(visueller) öffentlicher Kontrolle zu sein.
Wir sehen Reihen von Monitoren, die auf noch mehr angeschlossene
Kameras verweisen, auf denen nichts Sinnvolles zu sehen ist. (Betina
Kuntzsch)
Jozef Robakowski, inzwischen Altmeister des polnischen
Avantgarde-Films/Videos, kehrt in "Aus dem Fenster" von 1980 die Rollen
um, er ist der Beobachter, der mit langer Brennweite aus (s)einem hoch
oben gelegenen Wohnungsfenster alles filmt, was sich auf der Strasse
zuträgt, Hundebesitzer, Polizisten bei einer Autokontrolle,
Schneekehrer, Paraden mit und ohne Panzern (Filmstills).
In den Nahaufnahmen von Kathrin Kur durch Haare auf Kopfhaut dringt der
Betrachter in einen zwar einsehbaren normalerweise für den Blick
aber tabuisierten Bereich ein. Er tut das ohne Schuld, denn
offensichtlich geschieht dieser Blick im Einverständnis mit den Trägern
der Kopfhäute.
In Patricia Reeds Video-Animations-Stills entdecken wir in normalen
Strassenbahnszenen schnell einen Mann, der zweifelnd in die Kamera
schaut. Je mehr Varianten wir von dieser Szene sehen, desto mehr
verwandelt sie sich in die Umwelt eines Gehetzten, der sich, obwohl
halbverdeckt im Hintrgrund, Phase für Phase weniger aus dem
Blickmittelpunkt befreien kann.
Nur Annette Munks fragmentierte Zitate aus ihrer eigenen Stasi-Akte
"Pirol" erscheinen zunächst als harrscher Einbruch der IMs in die
Realität. In wenigen Worten stehen banale Feststellungen neben
hochpräzisen Charakterbeschreibungen. Welche Sichtweise könnte
allerdings fiktiver sein als die sein Opfer/Objekt "Pirol" zu nennen?
Text - Edition 1:
Karl-Marx-Allee und StasiUnterlagenBehörde
Großflächige Dia-Projektionen an Ausfallstraßen im Stadtraum können
nicht umhin, Kommunikation zu sein. Sie tauchen auf und verwandeln den
Ort. Für acht Sekunden mag der Ort zum Zeichen, werden, zum Zitat oder
zu seinem eigenen Ausblick. Oder zum Spiegel seines Umfeldes in
vielfältigem Sinne: Die Fassaden der Umgebung widerspiegeln sich in
einer Weise, dass sich der Projektionsort in seiner Umgebung auflöst.
Testbilder - gab es sie mal, die sendefreie Zeit? Stiere aus rotem
Porphyr, die sich vom nahegelegenen Brunnen ins benachbarte Steakhaus
begeben. Oder Schlafende, gesehen von denen, die nicht schlafen.