[rohrpost] formatLabor Salon 2.2 mit Michael Brynntrup: If TV shoots me, then I'll shoot TV!

Till Nikolaus von Heiseler Till_N_v_Heiseler at web.de
Mon Apr 10 21:28:55 CEST 2006


formatLabor Salon 2.2 im Tesla Klub:
Michael Brynntrup
If TV shoots me, then I'll shoot TV!
Ein Abend mit dem Videokünstler unmittelbar und medial zersplittert

do. 13 April 2006 | 20:30 -- klub 
Tesla im Podewil'schen Palais
Klosterstr. 69-70, 10178 Berlin

Ich begreife experimentellen Film als Selbstreflexion: formal als ‘Metafilm’ 
(Film über Film) und inhaltlich als ‘persönlichen Film’. Mit der gebotenen 
Selbstironie begreife ich  experimentellen Film als persönliches Engagement. 
In meinen Arbeiten gehe ich darum immer von meinem persönlichen, 
überschaubaren, direkten und unmittelbaren Umfeld aus, und komme von 
dort zu allgemeinen, manchmal sehr abstrakten Themen, Stoffen und Inhalten. 
(MB, aus dem Antrag auf Filmförderung zu EKG 1998, zitiert aus dem Flyer zur Berlinale 54, 2004)

Am Abend werden unterschiedliche mediale und unmittelbare Formate bedient: 
Es werden Fragmente und Filme u.a. „Der Rhein - ein deutsches Märchen“ 
(12 Min. | 1983) und „E.K.G. Expositus - die künstlerischen und die öffentlichen 
Medien“ (101 Min. | 2003)  gezeigt und ein Interview und ein Publikumsgespräch 
mit dem Videokünstler geführt.

E.K.G. Expositus stellt ethische Fragen, die das Bild betreffen. Es geht um die 
Authentizität der Bilder: Wahrheit/Lüge, und um die Privatsphäre der Bilder: 
Seelenklau. Und immer geht es auch um die Erwartungshaltungen des Zuschauers.

Der Rhein - ein deutsches Märchen
Da wo ich herkomme, bleibt man zuhause.
Es sei denn, man macht Urlaub oder zieht in den Krieg.
Die Bilder sind Materialien, die ursprünglich nicht für diesen Film vorgesehen waren; 
sie wurden erst während des »Heimat«-Projekts in ihren neuen Zusammenhang gestellt.
Ausgangsmaterial waren Foto- und Normal8-Aufnahmen aus 'Familienbeständen', dazu 
Super8-Kriegsfilme vom Trödel und eigene Aufnahmen, die während eines 
deutsch-französischen Super8-Workshops zufällig entstanden, um eine Kamera 
zu testen. 
(Informationsblatt zum Film, 1983ff)

E.K.G. Expositus - die künstlerischen und die öffentlichen Medien
Das Immanuel-Kant-Krankenhaus in Berlin-Neukölln um Mitternacht. Ein Patient wird 
gerade eingeliefert. TV-Journalisten sind vor Ort. - Der Anfang einer Geschichte, die sich 
selbst erzählt. Zu Beginn des Films wird eine dramatische Geschichte suggeriert, die sich 
im Verlauf des Films zu einer Reflexion über das Geschichtenerzählen selbst entwickelt. 
Das Filme- und Bildermachen selbst rückt in den Blick. Der Umgang mit Bildern wird auf 
mehreren medialen Narrationsebenen thematisiert, visualisiert und dokumentiert: von 
der Entstehung (den Dreharbeiten) bis hin zur TV-Berichterstattung zu just eben diesem 
Film, den der Zuschauer jetzt und im ‚Original’ live im Kino sieht. - EKG untersucht die 
Nachhaltigkeit (bzw. Vorläufigkeit) von Erwartungshaltungen in Film und Fernsehen. 
EKG ist ein dramatischer Film und ein experimentelles Spiel. 
(MB, aus einem Antrag auf Filmförderung, Januar 2002, zitiert aus dem Flyer zur Berlinale 54, 2004)

Links:
http://www.brynntrup.de
http://www.brynntrup.de/tabu
http://www.brynntrup.de/portraits
http://www.formatLabor.net/formatLabor.htm 
http://www.formatLabor.net 

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