[rohrpost] I'll be your model -
Till Nikolaus von Heiseler
till.n.v.heiseler at googlemail.com
Die Sep 11 19:15:59 CEST 2007
Vielen Dank für die überwältigende Kritik
die Seite ist nun nur noch erreichbar unter (hatten einige rechtliche
Schwierigkeiten):
http://www.laraxschiffer.com/closed/site/
(ab 18!)
till
hier:
Anmerkung einer Besucherin:
Eigentlich wollte ich diesen Film nicht sehen. Einen Film über die
Geburt einer Puppe - das war mir zu abstrus, zu extrem. Da war diese
automatische Abwehr, mir ja nicht zuviel zuzumuten, wie ich es in der
Vergangenheit schon des öfteren getan hatte. Denn Bilder können einen
verfolgen, manche ein Leben lang. Nicht zufällig, sondern aus nie zu
sättigender Neugierde habe ich dann doch einen Blick darauf geworfen
und konnte ihn nicht mehr abwenden. Und was ich gesehen habe war
keinesfalls unappetitlich und unästhetisch, wie ich befürchet hatte.
Ganz im Gegenteil. Der Film zeigt uns eine Schönheit, die die
physische weit hinter sich lässt. Und er hat mich berührt. Tief.
Dieses Gefühl ist sehr kostbar, weil es so rar ist. Denn wann berührt
uns wirklich noch etwas tief bzw. wann lassen wir uns noch tief von
etwas berühren?
Was hat mich denn so tief berührt, habe ich mich hinterher gefragt und
meine Antwort darauf gefunden. Es war diese vollkommene Offenheit und
Authenzität von Lara X. Sie gibt sich hin, so selbstverständlich wie
ein Blatt, das im Herbst vom Baum fällt - dem Publikum oder gar der
ganzen Welt. Und deshalb gibt es keine Peinlichkeiten, alles wirkt
natürlich. In einer psychischen Extremsituation, vor laufender Kamera,
entblößt sie uns nicht nur ihren Körper, sondern weit mehr. Ihr
Innerstes wird nach außen gestülpt, sie zeigt uns in absoluter Weise
ihre Verletzlichkeit und somit Zerbrechlichkeit, jeder
Selbstschutzmechanismus scheint ausgeschaltet. Und das ist
erstaunlich. Lara X. überwindet eine tiefsitzende Angst und entlarvt
dabei unsere eigene. Denn sind wir nicht ständig damit beschäftigt,
uns selbst zu tarnen, um uns zu schützen? Wir passen uns an,
verstellen und verstecken uns, tragen die unterschiedlichsten Masken.
Nur aus Angst, verletzt zu werden. Würden wir diese Angst überwinden,
indem wir die Möglichkeit, bei anderen „negative" Reaktionen
auszulösen, akzeptieren, könnten uns diese nicht mehr verletzen und
wir ein wertvolles Stück innerer Freiheit erlangen. So wie vielleicht
Lara X.
--
http://www.formatlabor.net/blog
http://www.formatlabor.net
http://www.tnvh.de