[rohrpost] www.kein-schloss-in-meinem-namen.de !!!

Dorotea Etzler langelo_doro at hotmail.com
Sam Dez 13 01:45:37 CET 2008


kein schloss!!!



> Kein Schloss in meinem Namen!> > Nach der Entscheidung im Architekturwettbewerb für den Wiederaufbau> Berliner Schloss/ Bau des Humboldtforums droht eine baldige> Realisierung des Vorhabens. Doch dieses zur "Identitätsstiftung"> geplante Vorhaben rief seit Anbeginn heftigen Widerspruch hervor.> Im Namen von Geschichte wird Geschichte zerstört und verdrängt. Das> Nutzungskonzept ist nicht tragfähig. Die Öffentlichkeit wird immer> wieder aufs neue über Zeitplan, Kosten, Finanzierung und Anderes> belogen und getäuscht, um das umstritten Vorhaben einer berechtigten> Kritik zu entziehen.> > Wir wollen unser Nichteinverständnis artikulieren. Machen Sie mit bei> www.kein-schloss-in-meinem-namen.de> > Untenstehend die Begründung, weitere Informationen zum Thema unter> www.schlossdebatte.de> > -----------------------------------------------------------------> Kein Schloss in meinem Namen> > Die Bebauung des Berliner Schlossplatzes ist das wichtigste> Kulturprojekt und größte staatliche Bauvorhaben in Deutschland für> Jahrzehnte. Nach Ansicht der Initiatoren soll der Bau im Herzen der> Hauptstadt identitätsstiftend für das wiedervereinte Berlin und> Deutschland sein. Allerdings rief das Vorhaben seit Anbeginn einen> gesellschaftlichen Dissens hervor.> > Der im internationalen Wettbewerb gekürte Entwurf zur Wiedererrichtung> des Berliner Schloss von Francesco Stella setzt die politischen> Beschlüsse des Bundestages und der Bundesregierung konsequent um. Er> überträgt die Ausschreibung mit all ihren konzeptuellen Problemen> kritiklos in eine Architektur von nüchterner Serialität ohne Raffinesse> und Poesie.> > Wir erklären uns mit dem Schlossnachbau nicht einverstanden, weil er> ein Bild von Geschichte und Gegenwart Deutschlands verkörpert, dass> wir nicht teilen. Die Wiedererrichtung des Hohenzollernschlosses in> idealisierter Form verdängt die Spuren deutscher Geschichte. Es ist> eine Vergessensmaschine: Die wechselreiche, fast 600-jährige Bau- und> Gesellschaftsgeschichte wird auf einen scheinbar zeitlosen> Idealbaukörper reduziert, der alle Verwerfungen und Wandel deutscher> Geschichte verdrängt und nach der erneuten Tabula-Rasa die Fiktion> einer intakten Tradition zur Schau stellt. Die Spuren des 20.> Jahrhunderts werden an diesem für die deutsche Geschichte so> repräsentativen Ort ausgelöscht, um an eine vermeintlich heile Welt> davor nahtlos anzuknüpfen.> > Wir erklären uns mit dem Schlossnachbau nicht einverstanden, weil> er sich von der Stadt abwendet. Das Schloss war einst nicht als> öffentlicher Bau konzipiert. Die geschlossene Fassade gewährt keine> Einblicke, nur über die fünf Portale kann man das introvertierte Innere> betreten. Es gibt keine Geste der Öffnung wie etwa bei Schinkels Altem> Museum mit Loggia und Freitreppe oder bei der Staatsoper mit dem Foyer,> das sich zum Bürgersteig öffnet.> > Wir erklären uns mit dem Schlossnachbau nicht einverstanden, weil> das Nutzungskonzept uns nicht überzeugt. Das Nutzungskonzept des> Humboldt-Forums entstand, um die Schlossfassade zu legitimieren,> indem man sich auf die Kunstkammern des alten Schlosses berief.> Seit Projektbeginn wurde die Nutzfläche halbiert, ohne dass die> Ursprungsidee weiterentwickelt wurde. Die Landesbibliothek wird auf> vier Standorte zerstückelt, an statt an einem Ort vereint zu werden.> Die ethnologische Sammlung soll ihrer europäischen Abteilung beraubt> werden, die in Dahlem verbleibt. Inzwischen ist das Humboldt-Forum zu> einem austauschbaren Platzhalter verkommen und die Stimmen mehren sich,> die es durch die Gemäldegalerie ersetzen wollen. Doch damit würde ein> leeres Versprechen von staatsmännischer Biederkeit abgelöst, womit das> Vorhaben seines letzten innovativen Potenzials beraubt würde.> > Wir erklären uns mit dem Schlossnachbau nicht einverstanden, weil wir> den Prozess seiner Durchsetzung kritisieren. Seit der Konzeption des> Projektes im Jahr 2001 wurde die Öffentlichkeit über zentrale Fragen> von den Verantwortlichen wiederholt getäuscht, um somit das Vorhaben> einer berechtigten Kritik zu entziehen. Die Fehlinformation betrafen> Fragen der Nutzung, der Kosten und Finanzierung, des Baubeginns und> der Bauzeit. Der Zweck heiligte die Mittel, eine faire argumentative> Auseinandersetzung war ebenso wenig gewünscht wie ein Wettstreit der> Ideen. Beim Architekturwettbewerb brachte man den Mut nicht auf, sich> der Konkurrenz alternativer Herangehensweisen zu stellen. Selbst der> fast gleichrangig zum ersten Preis dotierte Sonderpreis wird entgegen> dem Juryvotum vom Auslober gezielt in den Hintergrund gedrängt.> > Mit dem eingeschlagenen Weg wird eine historische Chance der Gestaltung> dieses einmaligen Ortes vertan. Das Projekt verbaut den Blick auf die> Vergangenheit wie auf die Zukunft.> > Wenn Sie auch Ihren Dissenz artikulieren wollen, beteiligen Sie sich> unter: www.kein-schloss-in-meinem-namen.de> > Kontakt: info at kein-schloss-in-meinem-namen.de> 

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