[rohrpost] Kulturrisse 02/2010: Shut down Nazis

IG Kultur Österreich office at igkultur.at
Die Jun 29 12:19:47 CEST 2010


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|||  MITTEILUNG
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|||  IG Kultur Österreich
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|||  Kulturrisse 02/10
|||  „Shut down Nazis“
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Horst Jakob Rosenkranz war in Sorge: In der von ihm mit  
herausgegebenen Zeitschrift fakten – laut Dokumentationsarchiv des  
österreichischen Widerstandes (DÖW) „neben der Aula die bedeutendste  
rechtsextreme Zeitschrift Österreichs“ – thematisierte er die  
Sicherheit von Nazis in diesem Land. Anlass war das in einem Folder  
unabhängiger GewerkschafterInnen abgedruckte Foto eines Aktivisten,  
der ein T-Shirt mit der Aufschrift „Shut down Nazis“ trägt. Die nicht  
unwesentliche Differenz zwischen shut down (ausschalten) und shoot  
down (niederschießen) ignorierend übersetzten die fakten den Slogan  
mit „Schießt Nazis nieder“ und witterten „[ö]ffentliche Aufforderungen  
zum Mord [...] von links“. Mittlerweile ist die Causa Gegenstand einer  
Klage der IG Kultur Österreich gegen die fakten – und für die  
Kulturrisse-Redaktion Anlass für einen Schwerpunkt zum Thema  
Rechtsextremismus und Antifaschismus in Österreich in der soeben  
erschienenen Ausgabe 02/2010 .
Heribert Schiedel eröffnet diesen mit einem Beitrag zu den  
unterschiedlichen Lagern der extremen Rechten in Österreich und zu den  
Schnittstellen zwischen ihren parlamentarischen und  
außerparlamentarischen Flügeln. Stefanie Mayer untersucht anhand  
konkreter Beispiele aus den Politikfeldern der Migrations- und  
Geschichtspolitik die Reaktionen der (vermeintlichen) politischen  
„Mitte“ auf den Aufstieg des parteiförmigen Rechtsextremismus seit den  
1980er Jahren. Carsten Hübner schließlich rundet den ersten Teil des  
Heftschwerpunkts mit einer Darstellung von Netzwerken der extremen  
Rechten auf europäischer Ebene ab und erläutert dabei vor allem die  
Rolle der FPÖ im Prozess der Formierung einer Euro-Rechten. Den  
zweiten Teil des Heftschwerpunkts eröffnet Robert Foltin mit einer  
Skizze zur Entwicklung des „Antifaschismus als sozialer Bewegung“ in  
Österreich. Vertieft wird diese Perspektive im Rahmen der Beiträge von  
Assata Kangju sowie des AK gegen den Kärntner Konsens, die mit Fokus  
auf Oberösterreich bzw. Kärnten Schlaglichter auf die  
antifaschistischen Auseinandersetzungen der letzten Jahre in jenen  
Gegenden Österreichs werfen, in denen der Rechtsextremismus eine  
besonders nachhaltige Verankerung fand.
Klar wird dabei, dass die Forderung nach einer  
(radikal-)demokratischen Kultur- und Gesellschaftspolitik den Kampf  
gegen politische Tendenzen umfassen muss, die den Prozess der  
Demokratisierung gesellschaftlicher Verhältnisse infrage stellen. Dies  
gilt zuvorderst für die extreme Rechte, die mit ihrem biologistisch  
unterfütterten Antiegalitarismus im Sinne dezidierter  
Ungleichheitsideologien die Grundlagen für einen solchen Prozess zu  
unterminieren versucht. Im Rahmen seiner einstweiligen Verfügung zur  
eingangs angesprochenen Klage der IGKÖ kam das Landesgericht  
Korneuburg übrigens zu der Erkenntnis, dass es hierzulande allein  
schon aufgrund des NS-Verbotsgesetzes ausdrücklich angeordnet sei,  
„Nazis ,auszuschalten‘“.


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|||  Kulturrisse 02/10
|||  „Shut down Nazis“
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Jahr)
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||| Die Ausgabe ist auch in folgenden Buchhandlungen erhältlich:
||| In Wien: a.punkt, Anna Jeller, Leporello, Phil, Walther König  
(MQ), Winter
||| In Linz: Lentos Shop
||| In Berlin: b_books, Pro qm

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