Re: [rohrpost] KRITIK ZUKünstlerInnen beteili gt Euch an der Leistungsschau junger Kunst!

susanne gerber cu at cucusi.de
Mon Nov 29 19:36:49 CET 2010


Also ich habe keine Schwierigkeiten den Diskussionsfaden zu verfolgen.  
Faridas Frage war doch, wie es sein könne das Wowereits Open Call hier  
auf dieser Liste ohne Widerspruch und Debatte einfach nur  
veröffentlicht wird. Ok. Hier ist die Debatte, wenn auch vorwurfsvoll  
und schlecht gelaunt. Dass dabei Themen wie die ökonomische Situation  
von Künstlern oder welchen Charakter die künstlerische Freiheit im  
Vergleich zur Freiheit des Schrebergärtners hat, aufgekommen sind, ist  
doch nicht so abwegig.

Kleiner Hinweis noch zu l'art pour l'art :

"Die Wendung war Slogan einer frz. Kunsttheorie des 19. Jahrhunderts.  
Es ist unklar, wer die Wendung als erster geprägt hat; genannt werden  
Théophile Gautier und Victor Cousin. Die Wendung bezeichnete v. a. die  
Priorität der künstlerischen Form und der ästhetischen Gestaltung, wie  
das u. a. in Frankreich von Gustave Flaubert und Charles Baudelaire,  
in England von Oscar Wilde und in Deutschland von Stefan George  
vertreten wurde. In ihr findet auch die Ansicht Ausdruck, dass Kunst  
sich selbst genügt, keines Zweckes bedarf."


On Nov 29, 2010, at 5:46 PM, Pit Schultz wrote:

> man kann jede gelegenheit bei der kunst im spiel ist zu dieser
> vertrollten art von heckenschuetzen-geschnatter nutzen.  die "was ist
> kunst" gottesbeise gehoeren zu den redundanten rauschanteilen im
> kunstkanal.  was bin ich, was soll ich hier, wo komm ich her, wer soll
> denn dann meine kunst kaufen?  interessant wird es dort wo es konkret
> wird und differenzierung moeglich ist, wirklich entscheidungen
> gefaellt werden und eine gewisse mitsprache noch moeglich waere.
>
> ein stuttgart 21 des berliner kunstbetriebs auf basis einer
> kunstbegriffsfindung? ziemlich undenkbar. der kunstbegriff ist
> wahrscheinlich erst das produkt eines prozesses der aus vielen
> konkreten z.t. blinden  entscheidungen entsteht oder blinden aussagen.
>
> stattdessen sucht man voreilig das politische im universellen und sei
> es auch luhmanianisch verbraemt um das grosse gaehnen mit umso
> groesserem resonanzraum zu versehen-.und tiefe zu simulieren  wo eben
> gerade nur kleine papierne twitterboetchen das rinnsal der duennen
> gedanken hinuntertuckerten. jeder sprechakt kann ja schon als handlung
> angeheftet werden.
>
> was fragte farida nochmal genau?
>
>>>
> was kann die diskussion um eine berliner kunsthalle dazu bereichern
> wenn tausende von portfolios irgendwo herumliegen? hat man nicht schon
> an der temporären kunsthalle gesehen das dort auch nicht unbedingt die
> berliner künstler_innen zu sehen waren..
> also ich muß sagen ich finde diesen aufruf sehr sehr seltsam und  
> kritikwürdig...
> <<
>
> im letzten update des aufrufs wird von einer weiterverwendung
> abgesehen, geht es also nur um die ausleuchtung der ecken, eine
> feigenblatt demokratie (bei laengst bereits definierten favoriten),
> eine auswahl und nochmalige anfrage (per email) zur nutzung im nahezu
> unvermeidlichen (e-kultur-government) internet portal? werden die
> daten oeffentlich verfuegbar gemacht? waere ein wiki dafuer nicht
> besser als ein portal? warum muss man das auf papier einschicken,
> warum nicht gleich online eintragen? fragen ueber fragen.
>
> was die halle selbst angeht so gehts hier sowohl um die kulturpolitik
> und kunstpolitik der stadt, als auch um die staedtebaulichen
> massnahmen in diesem bereich. welche trends lassen sich feststellen?
> wie versucht berlin sich international zu positionieren? wie kommt man
> darauf wirklich auf diese art eine bedarfsanalyse herstellen zu
> koennen? wie lange wird von dieser kunsthalle schon gesprochen und was
> wurde in dem rahmen bereits gesagt, von wem?
>
> raphael, so ein weisses suhrkamp buechlein eignet sich gut wenn mal
> ein tischbein wackelt. wenn man davon gleich einen stapel nimmt kann
> man die tischbeine ersetzen. ich warte auf die pdf version. :)
>
>
>
>
> 2010/11/29 Bernd Brincken <brincken_pp at kanka.de>:
>> Hallo,
>>
>> es ist doch ganz normal und richtig, dass sich auf Mailinglisten zu  
>> einem
>> konkreten Thema eine allgemeine Debatte entwickelt.
>> Oder stört dich der unnötige Traffic, der unnötige Stromverbrauch  
>> etc?
>>
>> On 29.11.2010 15:23, Pit Schultz wrote:
>>>
>>> ... schwadronieren und sich mit 140 zeichen pro
>>> aussage auf einer mailingliste zu begnuegen. ...
>>
>> Hmm, also sollen es Traktate von einigen tausend Zeichen sein, wenn  
>> schon.
>> Sorry, nein, man muss auf einer ML auch nicht immer alles neu  
>> erklären.
>>
>> Gruß /
>> --
>> Bernd Brincken - Berlin
>> http://liquid-politics.de/
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>> Netze
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