[rohrpost] Relations and Abstractions - Max Hattler - Samstag DL Screening in der Z-Bar

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Don Jan 6 03:02:02 CET 2011


Directors Lounge Screening in der Z-Bar

Samstag, 08.01.2011
21:00 h
Relations and Abstractions
Films by
Max Hattler

Z-Bar
Bergstraße 2
10115 Berlin-Mitte


Relations and Abstractions - Max Hattler
Verbindungen und Abstraktionen

Max Hattler überrascht sein Publikum mit der 
Kraft seiner abstrahierten Bilder, die er oft mit 
den eigenen Sounds kombiniert. Der deutsche 
Künstler, der mit Medien und filmischen 
Animationen arbeitet, lebt in London und machte 
einen riesigen Sprung auf die Bühnen der 
Medienkunst und Filmfestivals nachdem er am Royal 
College seinen Master abschloss. Ein Programm 
seiner Filme wurde schon auf der Directors Lounge 
2010 präsentiert, und wir freuen uns, sein neues 
Programm diesen Monat vorzustellen, dem Festival 
im Februar vorausgehend.

In Deutschland wird Animation oft nicht wirklich 
als Kunstform angesehen und sie wird, ähnlich wie 
die Grafik, oft als angewandte Kunst gewertet, 
die eben hauptsächlich der Filmindustrie 
zuarbeitet. In Großbritannien gibt es eine ganz 
andere Tradition und das Feld der Kunst mit 
Animation ist viel weiter als landläufig gedacht 
wird:
Gezeichnete Animationen, Paper-Cut-Outs, 
Stop-Motion, 3D Animation, Flash Animation und 
live generierte Computergrafik. Max Hattler 
scheint sie sich alle zu eigen gemacht zu haben 
und seine Arbeite könnte als fröhlicher 
Eklektizismus verstanden werden, also als typisch 
postmoderne, künstlerische Praxis.  In Aanaatt 
(2008) benutzt er Stop-Motion Animation, Drift 
(2007) ist eine Kombination von fotografischen 
Nahaufnahmen mit Compositing and Flash-Animation, 
Heaven and Hell (2010) sind Computer-generierte 
Grafikanimationen und Videoloops, Everything 
Turns (2004) wurde direkt am Computer gezeichnet, 
and Ladyscraper: Cheese Burgers (2011) sieht aus 
wie mit VJ-Werkzeugen generiert.

Wenn man jedoch etwas genauer Hattlers Arbeiten 
betrachtet, bemerkt man, dass seine künstlerische 
Praxis nichts mit Eklektizismus oder 
Appropriation zu tun hat. Die Arbeiten zeichnen 
sich durch sehr eigenständige Bildkompositionen 
aus, und obwohl er mit einer unwahrscheinlichen 
Bandbreite von Techniken und damit verbundenen 
Bildsprachen arbeitet, gibt es jedoch etwas, das 
den Filmen gemeinsam ist; eine Art von Surplus, 
oder Fülle, die beinahe überwältigend erscheinen 
kann. Animation, diese (auch im digitalen 
Zeitalter) mühsame und zeitaufwändige Technik, 
führt normalerweise zur Reduzierung (außer 
natürlich wenn von großen Teams oder Studios, wie 
Pixar, produziert) und damit oft zu einer Art 
Schönheit der Spärlichkeit. Nicht so bei Max 
Hattler! Obwohl die Animationstechniken ihn zu 
abstrahierten Formen bringen, sind diese nicht 
abstrakt. Und die reduzierten, abstrahierten 
Formen werden zu Symbolen, die sich oft 
multiplizieren, die auseinander brechen in 
kleinere Bilder, immer noch animiert, und wieder 
akkumulieren, sich zusammensetzen zu größeren 
Einheiten, bis hin zu Superstrukturen. 
Verblüffend, wie das oft mit einem aufkommendem 
Lachen verbunden ist, mit einem politischen 
Seitenhieb oder mit schwarzem Humor.

Der Künstler wird selbst in das Programm einführen.

(kuratiert von Klaus W. Eisenlohr)




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