[rohrpost] Eröffnung - "a gun for higher purpose"

Michael Ebert-Hanke michael at ebert-hanke.de
Sam Jan 8 12:22:41 CET 2011


Einladung zur Ausstellungseröffnung 
Michael Ebert-Hanke - "a gun for higher purpose"

Eröffnung am 15.01.11 ab 19Uhr im bauer&ewald (www.bauerundewald.com)
Lenaustraße 20, 12047 Berlin, U8 Schönleinstraße

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"wenn Ihnen 'El Topo' gefallen hat, koennten sie auch das Mögen"
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Der im Januar bei bauer&ewald gezeigte Film
'a gun for higher purpose'
von Michael Ebert-Hanke
besteht aus 2 Teilen:
Teil 1 - dem Gedichtband 'circle against all oddities'
Teil 2 - 38 'dropouts' aus seiner 1000 Bilder umfassenden Internetseite ' www.aufsein.info '.

Im Folgenden der eMail-Verkehr vom 1.1.11 zwischen Michael Ebert-Hanke (Regie) und MB80 (Schnitt): 

MB80: Es fehlt eigentlich nur noch die Musik, dann sind deine Filme ziemlich komplett. Denkst du du wirst irgendwann 'richtige' Filme machen?

M.E-H: Ist halt so die Frage, ab wann ein Film dann richtig ist oder sich richtig anfühlt. Ich würde gern so richtiges großes Kino machen - wo die Kunst nicht das ist worum es geht, 
sondern die Geschichte, wo alles Kleine so richtig toll ist aber sich nicht wichtig nimmt und die Sache einen mitreißt wie bei Klick - aber ich glaube nicht, daß das meine Stärke ist. 
Trotzdem denke ich schon, dass es bald mal was geben wird, wo Bild und Ton fest zusammengegossen sind auf 'ner Zeitleiste - ob nun mit Musik, Krach oder Sprache sehen wir dann.

Welche Musik hätte 'A Gun...', hätte er eine Tonspur? 

Größenwahnsinnig ideal gedacht - einen Soundtrack von Morricone und Earth, denen Freddie Mercury als Geist erscheint und ihnen rät mit Helga Pogatschar zusammenzuarbeiten. 
Ein Duett von Scout Niblett und Mike Patton fänd ich auch toll. Aber es gibt ja gar keinen Soundtrack.

Könnte man sagen, dass 'A Gun...' eine Geschichte hat? Wenn ja, wovon handelt sie?

Ja, klar es gibt eine Geschichte - aber keine die man gut zusammenfassen kann. Ich glaube die Geschichte entsteht da irgendwie in den Zwischenräumen der Dinge, 
die mich beim Schreiben interessiert haben und wenn ich die aufzähle denkt sich jeder sofort einen Plot:
Schöpfung und die erste Atombombe, Adam und Eva, die Venus im Pelz, Antonioni, Enigma und der Kalte Krieg. Kabbala, Zahlen und Turing, Gibson, Material für Kleidung, 
Salz und Gin, Pomade, Sex und Nylon (...)
Pathos total und sehr stereotyp. 

Spielt es eine Rolle, dass die beiden Teile, Bilder und Text bzw. Geschichte unabhängig voneinander entstanden sind? Wäre das auch etwas, was dich bei einer schon fest zusammengegossenen Variante interessieren würde? Du hattest immer wieder auch von Overdubs erzählt, von Nachvertonungen und von Verschiebungen von Ton und Bild? Oder wäre das dann zu sehr 'Kunstfilm'?

Ja, es spielt eine Rolle - ich glaube es ist für mich gut so zu arbeiten. Ich muss mir immer auf die Finger schauen, dass ich die Sachen nicht tot idealisiere, denn wenn ich's richtig gut finde ist es meistens knapp dran vorbei. Wenn die Teile in sich gut sind, aber nur unter Spannung passen, ist es herrlich - dann überrascht es mich und ich muss es nicht erklären können. 
Die Sache mit den Overdubs kommt - ich habe da einen neuen Text den ich einsprechen lasse und dann gehe ich mit Bildern drüber auf der Zeitleiste. 
Solang es Spass macht kann es dann ja auch Kunstfilm sein - Videokunst find ich aber scheiße.



Michael Ebert-Hanke hat bei Dirk Reinartz und Peter Hendricks Fotografie studiert. Er lebt und arbeitet seit 2008 in Berlin