[rohrpost] Die Apokalypse des Urhebers: er ist eine sozial
standardisierte Fiktion
Manuel Bonik
manuel at nightacademy.net
Mon Mai 14 20:24:18 CEST 2012
Ist es eventuell nicht eher so, dass das Heben des Urs auch an
nicht-distribuierbare physikalische Grenzen gerät, zumal in Zeiten einer
postgenitalen Gender-Politik? Hast Du schon mal die kontingenten Aspekte
des menschgemachten Copyrightwandels verortet, gerade auch in seinem So-
und Anders-"Sein"? Wäre da nicht auch der Verweis auf die Heteroplexität
von bullshit fällig?
--
Manuel Bonik <manuel at nightacademy.net>
> Bei der Vorstellung von Urheberschaft handelt es sich um eine sozial
> standardisierte Fiktion, deren Realität zustande kommen kann, wenn die
> Beanspruchung von Urheberschaft nicht nur gefordert, sondern auch
> zugestanden und nicht mehr bezweifelt wird. Das heißt, dass nicht etwa
> Urheberschaft Voraussetzung für eine solche soziale Standardisierung
> ist. Vielmehr verhält es sich andersherum. Wobei eine solche
> Standardisierung nur zustande kommen kann, wenn die Probelmstruktur
> durch dieses Lösung selbst differenziert wird. Denn dass Urheberschaft
> ein Problem sein könnte, kann erst verstanden werden, wenn schrittweise
> die Einsicht entwickelt wird, dass die Anerkennung von Urheberschaft die
> Lösung ist.
>
> http://bit.ly/KlTRs6
>