[WOS] Thema fuer WOS?

H. Eckert wos@mikrolisten.de
Wed, 22 Sep 1999 10:20:41 +0200


Quoting Michael Fischer v. Mollard (mfvm@gmx.de):
> [...] oder w=FCrdest Du Deinen Zeitungsverk=E4ufer bitten, Dir die
> B=F6rsendaten vorzulesen, weil Dir das Bl=E4ttern zu anstrengend ist?
>=20
> Bei manchen Fragern im Usenet hat man das Gef=FChl, sie t=E4ten das. Od=
er
> sie halten das Usenet nicht f=FCr ein Netz von Menschen, die freiwillig
> helfen und m=F6glicherweise auch noch etwas anderes tun wollen, sondern
> f=FCr eine Datenbank, die ihnen nach Anfrage eine Antwort liefert.

Das Problem ist, da=DF das Medium Usenet immer noch zu neu ist, als
da=DF eine allgemeine Sozialisierung diesbez=FCglich stattfinden konnte.
Die Formen gesellschaftlichen Umgangs miteinander haben sich in langer
Zeit entwickelt (und auch ver=E4ndert) und sind allgegenw=E4rtig - man=20
lernt den Umgang vom Kindesalter an.  Dieser Faktor fehlt im Netz und
so kommt es zum Clash zwischen denen, die mit dem Netz gro=DFgeworden
sind und denen die jetzt in Massen hinterherstr=F6men.
Damals war das Netz so furchtbar neu, da=DF jeder Newbie sich erstmal
fragen mu=DFte, was =FCberhaupt Sache ist und wie's funktioniert.
Heute wird jeder mit viel Hype =FCbers bunte Internet =FCberschwemmt und =
hat
oft schon den Eindruck er wei=DF wo's langgeht. Wer dann das Gegenteil
behauptet hat erstmal schlechte Karten.
Unter professionellem Umgang mit dem Medium verstehen die Newbies
inzwischen "wo kann ich am besten und am meisten Kohle abzocken".
An dieser Werteverschiebung leiden die Alteingesessenen am meisten,
denn wer jetzt erst dazukommt, kennt es ja leider nicht anders.
Sich grausend abwenden und die Massen im Kommerzsumpf versinken zu
lassen ist aber auch keine L=F6sung, denn wenn man nicht mehr dagegen
ansteuert, kann man auch gleich seinen Zugang abbestellen und sich
einen computerfreien Job suchen.

Gru=DF,
				Ripley



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