[wos] freie sw projekte: das werk einzelner?
Susanne Schmidt
wos@post.openoffice.de
Sun, 23 Jun 2002 12:10:11 +0200
Moin!
> Starting with Eric Raymond's groundbreaking work, The Cathedral and the
> Bazaar, open-source software (OSS) has commonly been regarded as work
> produced by a community of developers.
Man darf nicht "community" im Sinne von "soziale Bezugsgruppe" und
"geschlossene, zusammen arbeitende Gruppe" verwechseln. Natürlich arbeiten
fast alle Einzel-Entwickler insgesamt "in einer community", weil sie sich ja
inhaltlich daran orientieren. Das erfordert nicht zwangsläufig
Projektgruppenarbeit.
> Yet, given the nature of software
> programs, one also hears of developers with no lives that work very hard to
> achieve great product results. In this paper, I sought empirical evidence that
> would help us understand which is more common- the cave (i.e., lone
> producer) or the community. Based on a study of the top 100 mature products
> on Sourceforge, I find a few surprising things. First, most OSS programs are
> developed by individuals, rather than communities. The median number of
Würde ich voll und ganz zustimmen. Ansonsten heisst 1 Hauptentwickler nicht,
dass der nicht Patches, Hinweise und Ideen von anderen Entwicklern einbaut.
Ist das jetzt ein Individualentwickler oder eine Gruppe? Wenn Fefe von
SuSE-Leuten einen diet-libc Port für eine andere Architektur kriegt - ist
diet-libc dann ein lonesome cowboy Projekt oder eine Gruppe? Für
Sourceforge-Projekte stimmt das "Einzel-Entwickler" Konzept sicherlich.
> projects! Second, most OSS programs do not generate a lot of discussion.
Gott sei dank! :)
> Die Inder hamms aber auch mit der Statisterei (s.a. Rishab Ghosh). Find's im
> Vorgehen an einigen Stellen unklar und im Ergebnis nicht überzeugend.
> Widerspricht dem was Kalle Dalheimer, Lars Eilebrecht usw. über
> Projektstrukturen gesagt haben, aber KDE und Apache hat er wohl gar nicht
Das ist ja nun auch ein Vergleich wie die CDU-Bundeszentrale mit der
Ortsgruppe Kleinkleckersdorf! Apache und KDE sind _alte_ Projekte, die seit
Jahren laufen. Sourceforge beheimatet ja nun auch unendlich viele kleine
Projekte, die mit KDE oder Apache nicht vergleichbar sind. Ausserdem gilt,
was Kalle Dahlheimer oder Lars Eilebrecht sagen, z.B. auch nicht für die
Projektstrukturen von sagen wir.. Gimp.
> dabei, weil die nicht auf Sourceforge liegen. Ein weiteres Problem: für
> Zahlenjongleure ist Sourceforge natürlich ideal, aber sie reflektieren nicht, was
> sie da nicht sehen.
Sourceforge ist das Archiv der grossen Konjunktive. "Müsste man mal", "man
bräuchte hier mal", "man sollte das mal besser machen", "kann nicht mal
jemand". Man braucht das gar nicht so idealisiert zu sehen, da liegt eine
Menge Schrott, Release 0.0.0.01prealpha, seit 1998 nicht mehr angefasst. Der
100te neue Editor, der 45te Windowmanager und - ganz wichtig - noch ein
MP3-Player! Mich würden mal Zahlen über die durchschnittliche
Release-Häufigkeit, die Weiterentwicklung des Projekts und die Anzahl der
Karteileichen interessieren. ;) Desweiteren mal eine Analyse/Zahlen, WAS für
Projekte da eigentlich liegen. Deswegen finde ich Zahlenjongliererei hoch
interessant. Über 42.000 Projekte liegen da, wenn ich das so durchstöbere,
rege ich mich gleich nur auf.
Ich persönlich halte viele Meinungen über die Open Source Software-Entwicklung
für unglaublich idealisiert und heldenhaft und für die Masse der _heutigen_
Projekte nicht mehr zutreffend.
Grüsse, Susanne
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o" )~ banshee@penguins.de
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