[rohrpost] Re: Re: HEUTE Wizards of ARS(e)! Opening RAUM [][][]

Florian Cramer fc-rohrpost at plaintext.cc
Mon Okt 2 12:26:11 CEST 2006


Am Monday, 02. October 2006 um 02:00:37 Uhr (+0200) schrieb Matze Schmidt:

> >Was Ihr
> >über vermeintliche "Medienmacher" schreibt, die sich "Jobs" zuschieben,
> >basiert auf völlig naiven, weltfremden Annahmen.
> 
> unsinn, genau das passiert permanent. wie sonst ueberlebt z.b. eine udk,
> wie kuda.org? goodbye public netbase!

Und wer von den von Euch benannten "Medienmachern" hat irgendetwas mit der
UdK oder kuda.org zu tun?  

> >Ja? Und? Was hat das mit den "Wizards of OS" zu tun?
> 
> alles, weil die wos das oertliche prachtexemplar eines solchen
> nicht-heterearchischen netzes ist - ohne dabei baeckers diktum
> reproduzieren zu wollen.

Erklär das mal bitte genauer. Ich verstehe es immer noch nicht. Die WOS
sind eine Veranstaltung, die das herkömmliche Konzept "geistigen
Eigentums" kritisiert. Dabei geht es handfest um Copylefts und
praktische Lösungen, und zwar in Spannbreiten und Auseinandersetzungen 
von reformistischen "Kulturflatrate"-Modellen bis zur Piratenpartei und
radikalem Anticopyright, statt um irgendwelches medientheoretische
Rhizom-, Netz- und Heterarchie-Geschwafel. 

Es scheint mir, daß Du wahllos Diskurse und Institutionen zusammenwirfst
- "Wizards of OS", "Ars Electronica", Systemtheorie, UdK, kuda.org,
Tilman in den Philippinen -, von denen Du Dich irgendwie diffus
umzingelt und benachteiligt fühlst. Dabei weichst Du stets auf andere
Felder aus, sobald man Deine Kritik auf irgendetwas Konkretes
festzunageln versucht. 

> >Seit der ae im Jahr 2001 mit dem Motto "Takeover" operiert das Festival
> >vielmehr mit der Annahme, daß die interessante elektronische Kunst und
> >Kultur der Gegenwart aus Werbeagenturen, Dotcoms und industrienahen
> >Forschungslaboren statt aus klassischen Kunst- oder Aktivistenmilieus
> >kommt. Das ist eine weitaus radikalere Position, als sie Deine Kritik
> >erfaßt.
> 
> die ars kritisch? meinst du das im scherz? 

Matze, vielleicht solltest Du diesen Disput beenden, bevor Du Dich
weiter lächerlich machst.  Du willst doch nicht ernsthaft sagen, daß Dir
der Bedeutungsunterschied von "radikal" und "kritisch" nicht bekannt
ist? 

> >Von einer wirklich autonomen
> >Praxis wie z.B. in der italienischen Gegenkultur mit ihren hausbesetzten
> >Kulturzentren ist das noch weit entfernt
> 
> die auch nur staten kann, dass sie da ist und bestenfalls
> neo-operaistische partys feiert?

Die Gegenkultur der centri sociali hat mit Negri und Operaismo [die
meisten deutschen Linken wissen mangels Italienischkenntnissen
offensichtlich nicht mal, daß "operaismo" schlicht und banal
"Arbeiterbewegung" bedeutet] in etwa soviel zu tun wie die deutsche
Punkkultur mit der KPD.

-F

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