[rohrpost] p/art/icipate #02 - Call for Articles

Gabriel, Roswitha Roswitha.Gabriel at sbg.ac.at
Mon Nov 5 13:38:28 CET 2012


p/art/icipate #02 - Call for Articles


p/art/icipate - Kultur aktiv gestalten (p-art-icipate.net <http://www.p-art-icipate.net/> )
eJournal des Programmbereichs Contemporary Arts & Cultural Production, Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst, Universität Salzburg in Kooperation mit der Universität Mozarteum

zum Thema: ENGAGE! Kunst, Politik und kultureller Widerstand  // Art, politics and cultural resistance
2. Ausgabe, erscheint am 10. März 2013

"The first act of politics is simply to act" (Duncombe, 2002). In einer Gesellschaft, die sich selbst als inneres Funktionsprinzip eingeschrieben hat, das zu konsumieren, was andere produzieren, erlangt die Aktivität der kulturellen Produktion politische Bedeutung. Diese Beobachtung hielt Stephen Duncombe in seinem Cultural Resistance Reader (2002) fest. Kultureller Widerstand und zivilgesellschaftliches Engagement benötigen demnach immer auch einen kollektiven Prozess, bei dem sich die mitwirkenden Personen mit neuem Wissen und neuen Fähigkeiten ausstatten und der schlussendlich zum Sprungbrett dafür werden kann, politisch aktiv zu werden. Soweit die optimistische Betrachtung, denn Duncombe verweist darauf, dass kultureller Widerstand ebenso auch nicht existiere und nicht existieren könne, da jegliche kulturelle Äußerung augenblicklich im Kanon des dominanten Machtgefüges aufgehe und als Flucht vor der Form der Politik verstanden werden könne, gegen die man sich eigentlich auflehnen möchte.
Mit diesen beiden weit auseinanderliegenden Betrachtungsweisen kulturellen Widerstandes möchte sich die kommende Ausgabe von p/art/icipate an kulturelle und künstlerische Praxen nähern und untersuchen, wie Aktivismus (wie etwa das russische Künstlerinnenkollektiv Pussy Riot), Schmäh (wie etwa die international agierende österreichische Gruppe monochrom), ja sogar affirmative Strategien (wie etwa The Yes Men) diese - behaupteten - dichotomen Positionen zusammendenken.
Ein weiterer Fokus liegt auf dem in Duncombes Band umrissenen Kulturbegriff und der Befähigung, sich durch kulturelles Agieren dominanten politischen, ökonomischen und/ oder sozialen Strukturen zu widersetzen. Aber wie kann Kultur bzw. kulturelles Engagement über den bloßen Widerstand hinausgehen? Wann hören wir auf, von Kultur zu reden, und wann meinen wir eigentlich Politik und/ oder Gesellschaft? Wie und wo ist die Kunst als besondere Form kultureller Praxis zu verorten? Und soll sie das überhaupt? Und wenn ja, welchen konkreten gesellschaftlichen Beitrag ist Kunst im Stande zu leisten? Was sind die Voraussetzungen und Bedingungen für einen solchen Beitrag und von welcher Form der künstlerischen Produktion kann dabei gesprochen werden? Wer macht diese Kunst, mit welchen konkreten Absichten und für wen? Welche Medien der Darstellung und Vermittlung kommen zum Einsatz und erweisen sich jeweils als besonders hilfreich? Welche Strategien werden eingesetzt, damit Aktivismus als Kunst anerkannt und wahrgenommen wird? Und warum ist es wichtig, dass von Kunst überhaupt die Rede ist?

Wir laden daher WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und Personen aus der kulturellen Praxis dazu ein, sich an dem Call for Articles zu beteiligen. Die ausgewählten Beiträge werden im März 2013 in der zweiten Ausgabe von p/art/icipate gemeinsam mit internationalen GastautorInnen erscheinen.

Einreichung von Abstracts (max. 500 Wörter mit kurzer Biographie) bis 2.12.2012 an florian.bettel at sbg.ac.at. Fertige Artikel (in Deutsch oder Englisch) bis 3.2.2013.

 

 

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Mag. Roswitha Gabriel

Wissenschaft und Kunst (Universität Salzburg & Mozarteum Salzburg)

Referentin Programmbereich Contemporary Arts & Cultural Production

Bergstraße 12, 5020 Salzburg

0043 662 8044 2383

roswitha.gabriel at sbg.ac.at

www.w-k.sbg.ac.at <http://www.w-k.sbg.ac.at>