[rohrpost] Presseinfo September /Oktober

KUNSTPUNKT BERLIN info at kunstpunkt.com
Fre Aug 13 17:03:51 CEST 2004


Presseinformation   September  2004


Ausstellung: 		Martin Brüger - Ralf Peters - Uwe Schnatz	
 			Ojekte,                Video,            Malerei

Vernissage: 		Fr., 10. September,	20 bis 23 Uhr

Öffnungszeiten:	11. 09. bis  09. 10.,	Mi. - Sa.,  14 - 19 Uhr

Galerie  KUNSTPUNKT  BERLIN,		Schlegelstr. 6,  Berlin - Mitte

Kontakt für Rückfragen:   Heinz-Günter Herpel   Tel.: 0177 7108880


Die Galerie KUNSTPUNKT BERLIN eröffnet am Freitag, dem 10. September 2004 von 20 bis 23 Uhr, 
eine Ausstellung mit Arbeiten von Martin Brüger, Ralf Peters und Uwe Schnatz. Bis 09. Oktober ist die Galerie Mittwoch bis Samstag von 14-19 Uhr geöffnet.

Ausgehend von Gebrauchsmöbeln aus der Serienproduktion, hat Martin Brüger Hängeschränke und Regale in Längsrichtung doppelt durchschnitten, um ihnen - gewissermaßen im Sandwich-Verfahren - hochglanzlackierte Farbvolumen anstelle der entfernten Zwischenstücke einzuverleiben. Durch diese Erweiterungen verlieren sie nicht nur ihre einstige Zweckbestimmung, sondern werden in scheinbar minimalistische Farbplastiken umgewandelt, die in der Konfrontation von flächenhaften und raumgreifenden Elementen gleichermaßen bildhafte wie skulpturale Eigenschaften hervorbringen.Auf dem Zusammenwirken verschiedener Raumebenen und Flächenpläne beruhen auch die aktuellen Fotoarbeiten des Künstlers. Hier nun sind es flächige Ansichten von Gewerbearchitekturen, von Plakatwänden und wellblechverschalten Lagerhäusern, die Martin Brüger seinen Manipulationen zugrunde legt. Auch hier gelingt ihm eine sorgsam austarierte Gratwanderung zwischen vertrauten und fremden Informationen, zwischen Wiedererkennung und Irritation, die unser begrenztes perspektivisches Repertoire nachhaltig auf die Probe stellt. 

Ralf Peters ist ein Zeichner oder, besser gesagt, ein Zeichentransformator. Er greift (meistens) nicht selbst zum Bleistift, um einer Linie Form zu geben. Vielmehr übersetzt er vorgefundene Zeichen in andere Medien  - vorzugsweise den Film -  und stellt sie in einen neuen Sinnzusammenhang. Es sind ganz unterschiedliche Zeichen, die sein Interesse erwecken: Das kann die schlangenartige Kringelung eines Gartenschlauches sein, eine gekochte Spaghetti oder ... das Fugenmuster eines Fußbodens. Auch die künstlerische Umsetzung der gewählten Zeichenstruktur gestaltet sich äußerst vielseitig.In der neuen Arbeit "Selbstverständlich Zufällig" verbindet Ralf Peters rätselhafte menschliche Zeichen, Gesten und Handlungen mit alltäglichen Dingen und Situationen sowie Bewegungen in verschiedenen Landschaften. In einer Montage aus inszeniertem und dokumentarischen Film-Material, die durch die Form der 3-Kanal-Video-Installation immer wieder neue, zufällige Bild-Konstellationen enstehen lässt, entwickelt sich eine Art endloser Konversation zwischen verschiedenen Vorgängen. Mit der Dauer der Betrachtung werden alle die auftauchenden kleinen Missverständnisse immer verständlicher, selbstverständlich. 

Uwe Schnatz´ neue Arbeiten sind vordergründig Gemälde: Landschaften, Seestücke, Portraits und ein Interieur, damit deckt Uwe Schnatz alle "klassisch" zu nennenden Sujets der Malerei ab. Es geht in diesen Gemälden aber nicht nur um Malerei und der ihr innewohnenden Spezifika, es geht auch um die Frage nach dem Bild an sich.Zu sehen sind gewissermaßen Zitate aus der Kunst, die ihr Medium in der Fotografie gefunden hat. Dementsprechend sind auch die Titel der Gemälde Hinweise auf ihre Quellen: "Andreas Gursky, Chicago Board of Trade" wird da genannt, außerdem lassen sich Fotoarbeiten von Thomas Ruff, Hiroschi Sugimoto und Elger Esser nachweisen. Uwe Schnatz überträgt nun diese Inkunabeln der zeitgenössischen Fotografie in die Malerei, die Formate entsprechen dabei denen der Fotografie. Das Spannende an dieser Auseinandersetzung um das fotografische und das gemalte Bild sind die Eigenheiten, die sich in den Gemälden auftun. Es sind Eigenheiten und nicht lediglich Veränderungen der fotografischen Vorlage. Denn diese muss man nicht kennen, muss man nicht als Vergleichsobjekt sehen. 

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KUNSTPUNKT   BERLIN
Galerie für aktuelle Kunst

Heinz Günter Herpel
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