[rohrpost] nachweisbar (interaktion-simulativ, autokinetisch,
narkotisch)
Cornelia Sollfrank
cornelia at snafu.de
Mon Nov 8 13:18:32 CET 2004
Pressemitteilung
Hiermit möchten wir Sie auf folgende Ausstellung im
Hinterconti, Marktstrasse 40 aufmerksam machen.
nachweisbar (interaktion-simulativ, autokinetisch, narkotisch)
Michel Chevalier/Malte Steiner
Eröffnung: Donnerstag, 9. Dezember, 20:00
Öffnungszeiten: 15:00 - 20:00
Ausstellungsdauer: 9. bis 15. Dezember 2004
Falls Sie Fragen haben, rufen Sie uns gerne an:
Tel.:23688773
email:stummmedia at yahoo.de
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nachweisbar (interaktion-simulativ, autokinetisch, narkotisch)
Michel Chevalier/Malte Steiner
Drei Installationen, die die Besucher mit unwahrscheinlichen Wahrnehmungssituationen konfrontieren. Die Arbeiten laden ein, sich in ihnen zu verlieren oder sie distanziert als technisch/physiologische Demonstrationen zu betrachten. Es wird der Versuch gemacht, eine experimentelle Stimmung zu kreieren, bei der sich die getätigte Erfahrung und deren technische Erläuterung ergänzen. Die Frage des "Ästhetischen" bleibt offen.
Eine vierte Arbeit wird permanent auch ausserhalb der Öffnungszeiten gezeigt. Obwohl nicht direkt interaktiv, nimmt sie Bezug auf das Umfeld der Marktstrasse, in dem sie auf deren fortschreitende Kommerzialisierung und die Penetranz der hier wirkenden Mechanismen eingeht.
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Spam | Malte Steiner
Im Schaufenster permanent sichtbar, auch ausserhalb der Öffnungszeiten,läuft die
Installation Spam auf einem Display.Wechselnde Motive von unaufgefordert zugesandter digitaler Werbepost zieren Wände eines virtuellen Raumes, der in ständiger Bewegung ist. In dessen Mitte tauchen in großen Lettern wechselnde Wortfragmente und ganze Sätze aus Spamemails auf. Nicht etwa die Werbebotschaft ist hier Inhalt, sondern die häufig unsichtbar gemachten Blindtexte, mit denen die Massenversender versuchen, die Filter zu umgehen. Diese per Zufall generierten Texte weisen eine surreale Poesie auf, weshalb die Entscheidung sie als Quellmaterial zu verwenden leicht zu treffen war.
Schwingfläche | Malte Steiner
Die Installation besteht aus einer Kamera, einem Computer, Lautsprechern samt
Verstärker und einem Videoprojektor. Die Software simuliert eine schwingende Fläche, die durch die Bewegungen der Besucher angeregt wird. An dieser Fläche sind virtuelle Abnehmer angebracht, die die erzeugten Wellen hörbar machen. Für die quadrophonische Klangwiedergabe werden Lautsprecher in den vier Ecken des Raumes angeordnet. Synchron zu der der grafischen Welle bewegt sich der Klang im Raum. Die synthetische Bewegtgrafik erinnert an eine Wasseroberfläche. Von einem an der Decke angebrachten Videobeamer werden die Schwingungen auf den Boden projiziert. Je nach dem, wo der Besucher sich bewegt, entstehen in der Simulation die Wellenbewegungen, die sich reisförmig ausbreiten und dann langsam ausschwingen.
CellLab | Malte Steiner
Der Mathematiker John Conway hat einen Algorhythmus entwickelt, der auf einfache
Weise Zellstrukturen simuliert. Dabei interagiert jede Zelle einer Matrix mit ihren Nachbarzellen und kann sich entweder fortpflanzen oder stirbt ab. Die Installation besteht aus einem Computer mit entsprechender Software, Lautsprecher samt Verstärker, Videoprojektor und Kamera als Eingabemedium. Per Videokamera aufgezeichnete Bewegungen des Publikums werden durch das Programm in eine Zellmatrix umgewandelt. Die Konturen der Gesten zerfliessen bei dem genetischen Prozess, der auch Klang erzeugt. Geschieht keine Bewegung, ist das projizierte Bild schwarz, lediglich wenige Zellen können unter bestimmten Umständen überleben.
Wandering Lights (2000-2004) | Michel Chevalier
kunst
Besucher bekommen einen Stempel auf ihre Hand und treten daraufhin in einen dunklen Raum, der zwei schwache Lichter enthält. Es folgt, was Neuropsychologen
"Autokinetismus" nennen: der Betrachter hat Schwierigkeiten, das unbewegliche von dem beweglichen Licht zu unterscheiden. Rhythmische Bewegungen beziehen sich
aufeinander als Teil eines Prozesses, der jedoch keine optische Illusion ist.
Die Hinterconti-Fassung dieser Arbeit wird nicht mit zwei, sondern mit 12 Lichtern operieren. Geplant ist, dass die Besucher den autokinetischen Prozess durch die Einnahme von Kaffee, Schnaps oder Zigaretten (zu Verfügung gestellt) bestimmen können. Dadurch kann man die Licht-Konstellation mehrmals anders erfahren und programmatisch die falsche Bewegung beschleunigen oder verlangsamen. Eine Tafel wird den neuropsychologischen Vorgang erklären.
Frühere Fassungen dieser Arbeit wurden 2000 im Molotow und 2004 im Westwerk
gezeigt.
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