[rohrpost] Medientheorie - Das Wikiexperiment

geert geert at desk.nl
Die Nov 23 12:29:35 CET 2004


> vielleicht waere eine internationale konferenz zu den
> ereignissen um "submission" sinnvoller. meiner meinung nach,
> ein durchaus schwacher propagandafilm im stile von "der ewige jude" aber
> ist das ein grund jemand umzubringen? und was sagt das zum
> zustand der offenen gesellschaft und seiner provokativen
> kuenstler/theoretiker? dazu koennte man doch auch in lettre mal diskutieren,
> aber das waere wahrscheinlich zu aufregend...

das wird eh gemacht. es gibt ueberhaupt kein anderes thema derzeit
worueber geredet und geschrieben wird. ich sehe nicht was ich, was wir,
dazu direkt daran beitragen koennen. die uni internetsoziologen haben
sich schon auf dem mohammed b//theo van gogh hype gesturzt und
durchsuchen alle (geloeschten) weblogs und chatrooms auf beweisstuecke.
leon de winter und viele viele andere beteilen sich schon recht fleissig
in den deutschen feuilleton. was koennte die kritische netzkultur da
noch hinzufuegen? eine bruecke bauen zum mittleren osten, wie witte de
with in rotterdam (catherine david) z.b. macht, ja, das waere schon
sinnvoll. 

das vermeiden des thema 'deutsch' finde ich selbst aber super deutsch.
anderswo ist es immer besser und interessanter.

klar laesst sich eine veranstaltung die noch nicht stattgefunden hat
sehr gut dekonstruieren (siehe pit und janos). so gut sogar das ich
manchmal kein bock mehr habe es ueberhaupt noch zu machen weil das
treffen im gewissen hier, auf rohrpost, stattfindet und das amsterdammer
treff selbst einfach nicht diese schaerfe und dialogform haben kann
wegen sprachproblem usw.

dazu hat tilman recht wenn er sagt das die medientheorie versagt wenn es
um wichtige, zeitgemaesse fallstudien geht. klar koennen wir soviele
konferenzen und tagungen machen wie wir wollen. fuer 2005 sind schon 5
themen ausgewaehlt. ich moechte etwas machen was sinn macht und etwas in
bewegung bringt. 

ob deutsche medientheorie exotisch ist kann ich schwer beurteilen. denkt
man/frau bei jeden satz von nietzsche und benjamin an lebkuchen und
neuschwanstein? ich nicht aber vielleicht gibt es solche leute. derrida
und deleuze gleichsetzen mit eifelturm und pariser cafekultur, ja, es
gibt so eine leseart gibt es, aber es nicht meiner.

jemanden hat mir empfohlen, warum ganze nicht einfach in berlin
abhalten? da gehoert die diskussion eh hin. wenn provenziell, warum dann
auch nicht der hauptstadt der provinz?

gruss, geert