[rohrpost] betrifft: deutsche medientheorie

Janus von Abaton jv-abaton at gmx.net
Son Okt 31 20:08:02 CET 2004


Vielen Dank, Geert - immerhin - für die Ergänzungen, wie heißt es doch im
WIKI immer: Your attention to detail is appreciated. Tatsächlich ging es dem
delirierenden und dilettierenden Texttipper allerdings darum, etwas ganz
anderes zu verlautbaren und zwar  DOPPELPUNKT  Wenn es kein gemeinsames Ziel
gibt, entweder für ein gemeinsames Projekt (da lässt sich dann auch auf dem
Selbstaufwertungsprogramm als Motivationspotential weitersurfen) oder - wer
traut sich das heute noch zu sagen? - in politischer Hinsicht, ist eine
derartige Tagung zumal anno 2004 eine Todgeburt. Tod im Sinne musealer
WachsfigurenEitelkeitenshow. Ordinär verdeutscht: Der Ansatz „Deutsche
Medientheorie“ an und für sich ist für einen mehr oder weniger politisch
oder auch nur diffizil denkenden Kopf verfehlt. Wenn ich es richtig
begreife, geht es irgendwie auch um den verspäteten Startschuss eines neuen
Instituts (das sich bis dato - so ich richtig gelesen habe - vor allem mit
WebDESIGN (wir legen hier ein Atempause ein, um uns das in seiner ganzen
[...=Wort bitte selbst einfügen] vor Augen zu führen) beschäftigt {
http://www.networkcultures.org/index.php?page=pd&lang=en&ID=3}. Darum auch
hier die Mühe der vielen. (Könntest du, Geert, bezeichnenderweise einmal die
Möglichkeiten bezeichnen [konkret!], Pöstchen zu erschleimen? - das wäre
doch dann viel direkter als so eine banal Frage nach der deutschen
Medientheorie.) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Ja, ja,
sorry-sorry, ich reiße mich zusammen und möchte diese Polemik nicht getippt
haben! Aber fragen immerhin sollte man, ob nicht zunächst ein Gesamtabriss
der so genannten deutschen Medientheorie produktiver wäre, als die
Plattenbauten der Wichtigtuer weiter zu sanieren. Immerhin werden die ersten
Veranstaltungen des Geert-Lovink-Instituts für Selbstvernetzung
programmatisch gelesen. Da muss man sich: 

entweder 

klipp und klar positionieren (hier betreten wir ein Gebiet jenseits des
Sarkasmus und der Ironie). Beispielsw. kommen bei dir ja öfter mal Popper
und Adorno vor und du beziehst dich in für mich etwas undurchsichtige Weise
auf beide. So als wenn beide Theoriehändchen gehalten hätten. Dabei haben
sie doch ein PromotionWettfechten und eine Wrestlingshow anno 61 zu Tübingen
arrangiert. Eine Möglichkeit wäre, dass du mit dem Positivismusstreit
anfängt, also mit der gesellschaftlichen Bedeutung von Wissenschaft und der
Frage, ob Wissenschaft „kritisch“ sein kann/muss/sollte (das wäre herrlich
unmodisch) 

oder 

aber man findet eine Methode, kollektiv also in Netzwerken Themenkomplexe zu
entwickeln und baut auf maximale Transparenz. 

JvA


P.S.
Was mir jut jefällt, Florian Cramer, ist, dass du immer „Theorie & Kritik“
schreibst. Immerzu schreibst du „Theorie & Kritik“. Das gefällt Janus. Hier
müsste man präzisieren, was das genau heißen soll. Immerhin muss man sich
von einer Kritiktradition verabschieden, die - und das fällt schwer -
moralisch argumentiert und gleichzeitig reine Affirmation vermeiden. Wie
aber soll das gehen?

P.P.S 
Ich finde die Idee von Sophie mit dem WIKIs gar nicht so lächerlich, wie
müde lächelnd-schweigende Männer meinen. Man müsste die Frage aber noch
einmal öffnen und zunächst Ziele definieren und dann sich erst für Thema und
Tools entscheiden. Das ist euch wahrscheinlich alles zu unakademisch, aber
eine Frage, die Janus interessierte, wäre: Kann das, was Negri/Hardt
Multitude nennen, auf medientheoretische Grundlagen gestellt werden?

P.P.P.S
Es ist doch ein Witz, dass Büchlein mit dem Titel „Medienphilosophie“
erscheinen, in dem dann theoretisch eine Pragmatik beschworen wird, und
gleichzeitig wichtige wie Pragmatiker Florian Schneider, Pit Schultz, u.a.
nicht in den Diskurs mit einbezogen werden. Zu dir, Pit, bravo! Janus
verneigt sich und schickt dir einen Gruß. 


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