[rohrpost] Heidenreich - Der Kunstexperte

mercedes bunz mrs.bunz at de-bug.de
Don Feb 10 19:04:30 CET 2005


super. wollen wir das diskutieren? will hier 
jemand die autonomie der kunst retten?

>Was haben Heidenreich in Bezug auf Kunst und Lovink in Bezug auf
>Medientheorie gemeinsam? [Zum drüber nachdenken] Hier ein paar Thesen aus
>dem Kunstbuch von Heidenreich (Diskursionsankündigung). Ist zwar schon ein
>bisschen älter, aber um die Winterdepression mit einem Lachen zu
>verscheuchen reicht's denkt das arme Ich dann doch:  
>
>ANFÜHRUNGSSTRICHE UNTERN Von einem diskursanalytischen Standpunkt zur
>Formation "Kunst" stellen sich wesentliche Erscheinungen der letzten 50
>Jahre - und gerade die vermeintlich kritischen - als Formen der
>Dienstleistung am kulturellen Staatsapparat dar.
>Die am System Beteiligten - seien es Kuratoren, Künstler, Käufer etc.-
>arbeiten für das Museum und dessen Ordnung. Zwei Strategien dominieren den
>Entwurf von Kunst: die Zweitverwertung anderswo entwickelter ästhetischer
>und technischer Standards und die Anpassung an die Regeln des Museums.
>
>Von hier aus lassen sich einige Thesen zu Diskussion stellen:
>Solange Museen die Werte des Marktes stützen, verbleibt Kunst auf dem
>feudalen Produktionsstandard, den sie im 18. Jahrhundert übernommen hat.
>Alternativen wären das Museum als Ereignisraum oder als 'wertloser' Speicher
>von Kopien.
>Die staatliche Förderung von Kunst ist kulturell kontraproduktiv, weil sie
>ein gegen gesellschaftliche Entwicklungen relativ abgeschlossenes System
>erzeugt.
>Kunst ist nicht mehr in der Lage, gesellschaftliche oder politische Fragen
>aufzufangen, da die internen Differenzen des Feldes keinen öffentlichen
>Widerhall finden.
>Seit das Museum im Einklang mit dem Markt im 19. Jahrhundert reproduzierbare
>technische Medien ausgeschlossen hat, ist zwischen Kulturindustrie und Kunst
>eine Kluft entstanden, die Kunst nurmehr um den Preis der Selbstaufgabe
>überbrücken kann.
>Die Kultur des ausgehenden 20. Jahrhunderts könnte sich das marginale Feld
>der Kunst ohne weitere Verluste sparen. Neue ästhetische Formen entstehen in
>den Nischen der kommerziellen Kultur (Club-Musik, Film, Internet...). Kunst
>liefert nurmehr museumstaugliche Zweitverwertungen, bestenfalls Kommentare
>zu einer Lage, die ihrem Zugriff entglitten ist.
>ANFÜHRUNGSSTRICHE OBEN
>
>sEIET FRUCHTBAR UND MEHRET EUCH!
>jANUS
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