[rohrpost] Re: Kunst
Joan Scherning Lund
mslund at zedat.fu-berlin.de
Son Feb 20 21:30:02 CET 2005
Wenn ich in der Rohrpost schaue, bin ich immerzu darueber erstaunt, wie
hoch theoretisch es hier vor sich geht - und bin dann aber nach kurzer
Zeit stets völlig überfordert von der Übermenge an kritischen Haltungen,
katgorisierungen, Sub-ebene, gut-gemeinte Gegenreden. Die Encyklopädie des
Wissensch seint ständig vom Neuen aufgenommen und wiedergegeben zu werden.
Dass man sich uneinig sind, scheint eher eine rhetorische Haltung zu sein,
die theoretisch durch marxistische, dekonstruktivistische, luhmansche
Ansätzen unterstützt wird.
Es zeigt natürlich auch das Können derKunst: letztendlich ist sie ein Kind
der Textkritik (Ginzburg: Philologie) und als Nischenphänomen geboren,
dass immer in Beziehung zur herrschenden Meinung, wenn auch in Opposition
und als Vorreiter. Heute darf sie quasi als letzte dann in der
Unterhaltung ihr Erfüllung finden;-)
Wenn Kunst sich weiterentwickeln soll - wenn sie überhaupt kan -, dann
dadurch, dass sie sich mit ihren eigenen Metastrukturen auseinandersetzt,
dazu aber benötigt sie Interpretationen, die nicht von der (text-)Kritik
ausgehet: das selbe gilt für Politik etc. Dazu aber müssten die
User das Metafeld der Kritik verlassen. Da Kunst auch immer eine
theoretische Diskurs gewesen ist, stell sich die Frage: was ist das
besondere an Medientheorie ? muss man dann bei C.S. Peirce landen - obwohl
die erstausgabe nicht nach 2000 erschienen ist ?
mfg.
johanna lund