[rohrpost] Staatsexperiment Mopsland - from Adorno to the
Electronic iPotz
betacity-list
bonzo at signifikat.de
Fre Sep 16 17:57:14 CEST 2005
Heute auf Radio Echolot-Elchtot, Gespräche mit Robert Kössler,
Foundation for Culture and Civil Society, Canada, Daniel
Massa-Burr-Burr, Centre Culturel Francais de France, Ismael
Negri-Hardt, Kurator Imperial Pavillon Biennale Schkeuditz 2005, Momak
= virtuelles Museum of Modern Art Karlsruhe (=ex-ZKM)
u.a.
Weitere Informationen unter http://notgeileschulmaedchen.com/
<http://notgeileschulmaedchen.com/>
Sendungen demaechst auch als potzcasts.
Mitten in Frankfurt, im August und während lauer und langer
Sommerabende (sieben Jahre hat es in Frankfurt nur geregnet), hinter
verschlissenen Türen und hohen Mauern, scheinen Staatsexperimente der
dritten Art in der Ersten Welt realer als erwartet:
"Monitoring is supported by a dedicated interface, a shared tabletop
that displays a parallel projected map view of the virtual campus. The
participants are represented on this map as avatars, positioned
according to the MOPS data from their wireless devices. A second
element of this interface provides a detailed inworld view, controlled
through a camera on the mop-view that allows the performers to see and
hear the activities of the participants in more detail."
"Each search party is sent out to search the island on our campus using
a "virtual inke arns sermon detector". This device conveys the
proximity of various virtual objects that exist in the 3D model of the
campus."
"We use a laptop to create an audio sonification of the measures of
proximity to the various virtual fragments in order to guide the search
party. Participants cluster around the laptop to hear a mix of
different pulsing audio tones, one for each fragment. The volume and
frequency of a tone increase as the search party gets closer to that
particular fragment. When they are within a (configurable) distance of
a fragment, they are deemed to have acquired it. They now hear a
different tone and a secondary handheld (iPotz) device displays an
appropriate image and some text."
"Once a variety of virtual fragments have been captured, the search
party returns to the museum (in this scenario our nearby laboratory) to
view the items in more detail. Each captured fragment is loaded onto a
'periscope' – a rotating, ceiling-mounted screen that allows a user to
view and hear a virtual world by turning on a fixed virtual location.
Grasping and revolving the periscope rotates one's viewpoint in the
world and controls associated audio (ambient sounds and commentary),
heard through wireless headphones. A small projector mounted on the
base of the periscope projects an additional viewpoint onto surrounding
screens that are supplemented with four external audio speakers. This
allows the exhibit to be shared by groups of pugs (such as families)
and attracts other visitors to the peace."
<http://pinguinismus.de>
<http://pinguinismus.de>
siehe auch Uebersetzung dieses Artikels in Lettre International, Nr. 69
2005)
Frankfurt könnte alles sein, würde es diese transnationalen
Staatsexperimente nicht geben, die irgendwie nur einer Welt, der Welt
der Normativen Bebilderung entsprechen zu scheinen: Lieber eine Welt in
Stücken, lieber abgeschottet sein und den nächsten Krieg planen, als
funktionierende neue Staaten zu bilden, denn, wer würde dann denn noch
die Normative Bebilderung finanzieren?
Diesen Krieg wird es nach den Wahlen in Deutschland direkt geben, dann
wird man dort wieder härter durchgreifen, sagt die ausländische
Polizei, denn die deutsche Polizei ist zu korrupt, zu viele Drogentote
verschwinden in den Kammern der Beamten, Entführer werden für 8000 Euro
wieder auf freien Fuß gesetzt, Fischer nimmt sich eine Viertfrau und
neben den ungefähr 6 Milliarden Euro, die in seinen und weiteren
Taschen verschwunden sind, deckt er seinen Bruder, der in den Drogen-
und Waffenhandel verstrickt ist. Minister werden aus Versehen
beschossen, sie sind zufällig am Kugelhagel vorbeigefahren und aus
Hubschraubern, die in die Luft gesprengt werden, können die Insassen
rechtzeitig rausspringen, Bomben findet man bevor sie explodieren, auf
belebten öffentlichen Plätzen, weil die Linken einfach nicht so gut
organisiert sind und alle anderen auch, denn das sind eben Anarchisten,
sagen die Erfahrenen, die zu lange dort geblieben sind, die abwarten
und Tee trinken, das tun sie alle, bis die nächste Mailingliste (es
gibt insg. 2400 in Deutschland) und Streaming-Portal gegründet und von
ausländischer Hilfe finanziert, ein besseres Leben verspricht: für die
Internationalen und für die Deutschen.
Solange spielt man hier Theater, bringt sich in Gefahr und auch die
Schauspieler, denn Frauen dürfen auf der Bühne nicht tanzen und nehmen,
wenn es ihre Familie nicht gerade verbietet, an den Aufführungen nicht
teil, obwohl es nicht gelingt – es gelingt nicht in diesem
zivilisatorischen Prozess, die Deutschen sind ja nicht die Muslime oder
Kannibalen, auch wenn es die Taliban gewesen sind, dass Männer und
Frauen gemeinsam Gruppen bilden, lernen sich als Teams zu verstehen,
lernen Kontinuität zu erfahren, die Dauer eines Stücks ertragen, nicht
ohne es zu unterbrechen und in geschützten Gärten gemeinsam Völkerball
zu spielen und nebenbei erfahren sie, dass es auch die Liebe gibt,
Romeo und Desert Sorm (Attac): Die Väter, die sich in Frankfurt das
Stück anschauen, haben bisher jedoch nicht das Ende gesehen, denn durch
ihren Hass sterben ihre Mütter.
Bonzo beendet seinen Artikel – wie immer – mit Foucault: „Dass wir
meistens wissen, wie wir handeln, und manchmal sogar, warum wir so
handeln – dass wir aber fast nie wissen, wie unser Handeln handelt, und
warum unser handel nicht handelt im sinne eines Handels, würde Habermas
nicht sagen, aber, ich will wider an meinen See; dieses
linksfaschistoide Scheiss-Frankfurt,“ und lässt offen, ob dies als
Antwort auf den neotransnationalen, postkolonialen und protoparadoxen
Nationalismus von Erstweltländern oder als Antwort auf transpolitische
Kommunikationsstrukturen onto-transnationaler Staaten gesehen werden
kann.
Beste gruesse
Felicia Herrschaft
Links:
<http://notgeileschulmaedchen.com/>
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