[rohrpost] Manuel Bonik Schlussredaktion Sa 25 Okt Eröffnung
oliver kohlmann
ok at theoritaundpraxis.com
Die Okt 21 08:56:28 CEST 2008
Einladung zur Eröffnung
Manuel Bonik
Schlussredaktion
26/10/2008 - 30/11/2008
Eröffnung Sa 25/10/2008 20 Uhr
vestibül
karl kunger str 5
12435 berlin
so 14 - 18 uhr
und nach vereinbarung
tel 030 65916813
www.theoritaundpraxis.com
Die Schlussredaktion (auch: das Korrektorat) einer Zeitung ist der
Ort, wo Texte nicht nur im Hinblick auf Rechtschreibung und Stilistik
überprüft werden, sondern auch auf Sinn- und Denkfehler und auf die
Faktenlage. All diese Fehlertypen werden hier direkt korrigiert, oder
die Texte werden zur Überarbeitung an die Textredaktion
zurückgereicht, um danach wieder die Prüfung durch die
Schlussredaktion zu durchlaufen. Der Beruf des Schlussredakteurs
erfordert einerseits Präzision, hohe Sprach- und Allgemeinbildung, ist
andererseits glanzlos, da das Wirken des Schlussredakteurs nur bemerkt
wird, wenn er seine Arbeit schlecht gemacht hat; hat er gut
gearbeitet, findet der Leser einen Text vor, bei dem er nicht
?aneckt?, bei dem ihm nichts negativ auffällt.
Manuel Bonik, Berliner Autor, Künstler und Musiker, beschäftigt sich
seit vielen Jahren mit dem Themenbereich Fehler und Schlussredaktion,
pragmatisch (etwa als Korrektor von Modezeitschriften, Kunstkatalogen
und Dissertationen) und wissenschaftlich (als Doktorand an der
Humboldt-Universität). Nicht zuletzt hat er die Thematik auch immer
wieder aus künstlerischer Perspektive bearbeitet, so in der von ihm
zusammen mit Fred Jaeger herausgegebenen Künstlerzeitschrift ?schrift
- für künstliche und künstlerische intelligenz?, wo Texte und andere
künstlerische Beiträge (von z.B. Martin Kippenberger, Dieter Roth und
Oswald Wiener) versammelt und sichtbar überarbeitet wurden.
Die Ausstellung ?Schlussredaktion? - ihr Logo ist das alte d für
?deleatur? (?es ist zu tilgen?), ein Zeichen, mit dem Korrektoren
anzeigen, dass etwas zu löschen ist - bietet verschiedene Blickwinkel
auf die komplexe Thematik des Korrektorats. Kernstück ist eine Serie
von Text- und Buchobjekten, die nach einem pseudoobjektiven Kriterium
ausgewählt wurden, nämlich danach, ob sich auf bestimmten Seiten
Fehler befinden, was zumal bei Texten, die sich selbst mit der
Fehlerhaftigkeit von Texten beschäftigen, ziemlich kuriose Effekte
zeitigen kann. Die Ausstellung wird begleitet von mehreren Vorträgen
Boniks und anderer, die teils im Vestibül, teils in anderen Berliner
Galerien stattfinden. Über Themen, Ort und Zeit dieser Veranstaltungen
informieren wir zu gegebener Zeit.
In Berlin hatte Manuel Bonik bislang Einzelausstellungen in der
Galerie Kunstpunkt, in der Galerie PICTUREshow Beate Wedekind und beim
Institut Français. Andere Ausstellungen gab es bei Galerie Urs Meile
Luzern, spiegel München, depot Wien, Christa Burger München, Museum
Bellerive Zürich, Unlimited Contemporary Art Athen, Stalke Galleri
Kopenhagen, Kunsthalle Schirn Frankfurt/Main,
Mies-van-der-Rohe-Pavillon Barcelona, The LeRoy Neiman Gallery der
Columbia University New York u.v.a. Daneben stehen zahlreiche Vorträge
sowie die Arbeit mit für Künstler eher untypischen Medien, so Boniks
Zeitschrift 01 oder (in Zusammenarbeit mit Joulia Strauss) die
Radiosendung NightAcademy (www.nightacademy.net).